Zweites Augsburger Rokoko: Die Lauretanische Litanei der Brüder Klauber und ihre Rezeption in Frankreich

  • Die Kupferstichfolge der Brüder Joseph Sebastian und Johann Baptist Klauber zu den Anrufungen der Lauretanischen Litanei, teilweise nach Vorlagen von Gottfried Bernhard Göz, zählt zu den erfolgreichsten Augsburger Graphikserien des 18. Jahrhunderts. Sie war Bestandteil eines Andachtsbuches mit Texten von Franz Xaver Dorn, das in den Jahren 1749-1840 mehrfach in deutscher und lateinischer Sprache in Augsburg aufgelegt wurde (‚Lauretanische Litaney [Litanei]‘ bzw. ‚Litaniae lauretanae‘), sowie eines von den Brüdern selbst verlegten Buches mit französischen Begleittexten (‚Paraphrase des litanies de Notre Dame de Lorette‘). Darüber hinaus wurde die Serie bereits ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für außerhalb Augsburgs erschienene Publikationen in verschiedenen Sprachen kopiert und adaptiert, zunächst namentlich für italienische und spanische Druckwerke. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden dann in Paris die vor allem von Angehörigen der Künstlerfamilie Varin ausgeführtenDie Kupferstichfolge der Brüder Joseph Sebastian und Johann Baptist Klauber zu den Anrufungen der Lauretanischen Litanei, teilweise nach Vorlagen von Gottfried Bernhard Göz, zählt zu den erfolgreichsten Augsburger Graphikserien des 18. Jahrhunderts. Sie war Bestandteil eines Andachtsbuches mit Texten von Franz Xaver Dorn, das in den Jahren 1749-1840 mehrfach in deutscher und lateinischer Sprache in Augsburg aufgelegt wurde (‚Lauretanische Litaney [Litanei]‘ bzw. ‚Litaniae lauretanae‘), sowie eines von den Brüdern selbst verlegten Buches mit französischen Begleittexten (‚Paraphrase des litanies de Notre Dame de Lorette‘). Darüber hinaus wurde die Serie bereits ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für außerhalb Augsburgs erschienene Publikationen in verschiedenen Sprachen kopiert und adaptiert, zunächst namentlich für italienische und spanische Druckwerke. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden dann in Paris die vor allem von Angehörigen der Künstlerfamilie Varin ausgeführten Stahlstiche, die mit Texten von Édouard Barthe zu einem ‚Monument à la gloire de Marie‘ kombiniert wurden. Exemplarische Gegenüberstellungen einander entsprechender Stiche zeigen, wie die Stahlstiche die Klauber’schen Vorlagen mitunter bis in die Einzelheiten hinein getreu kopieren, sie aber in der Mehrzahl der Fälle in unterschiedlich starkem Maße umformen, abwandeln und ästhetischen Vorstellungen des mittleren 19. Jahrhunderts anpassen. Im Extremfall entstehen im Zuge dieser Metamorphosen Bildanlagen, die sich kompositorisch weitgehend und stilistisch völlig von den Vorlagen emanzipiert haben. Da von der Klauberserie mehrere Versionen mit motivischen Unterschieden existieren, ist die Klärung der Frage, welche Version den Stahlstechern vorlag, Voraussetzung für eine sinnvolle Gegenüberstellung der beiden Serien. Verkleinerte, äußerst detailscharfe Kopien der Stahlstiche dienten als Illustrationen eines weiteren französischen Andachtsbuches (‚Paraphrase des litanies de la très-sainte Vierge‘, Texte von Augustin Jaubert).show moreshow less

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Metadaten
Author:Peter StollGND
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-23628
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/2362
Type:Article
Language:German
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2013/06/11
GND-Keyword:Klauber, Johann Baptist; Klauber, Joseph Sebastian; Kupferstich; Lauretanische Litanei; Frankreich; Stahlstich; Varin | Familie, Kupferstecher | ca. 19.Jh.
Institutes:Universität Serviceeinrichtungen
Universität Serviceeinrichtungen / Universitätsbibliothek
Dewey Decimal Classification:7 Künste und Unterhaltung / 75 Malerei / 750 Malerei, Gemälde
Licence (German):Deutsches Urheberrecht