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Dietmar Stett

• Zusammenfassung, Theoretischer Hintergrund: Ein bedeutender und typischer Stressor ist gemäß der Scheidungsstress-Bewältigungsperspektive (Walper, 2002) unter anderem das Konfliktniveau der Eltern. Als besonders gravierend wird ein hohes Konfliktniveau gesehen, welches zur Folge hat, dass die Streitigkeiten der Eltern durch die Trennung und Scheidung nicht beendet werden, sondern unvermindert weitergehen. Die Untersuchung nimmt Bezug auf Konzepte der Stresstheorie sowie Bewältigungsstrategien. Fragestellung: Hat das Konfliktniveau der Eltern in der Ausprägung "hochstrittig" vs. "einvernehmlich" nach der Scheidung Auswirkungen auf betroffene Scheidungskinder? Konkret: Auf die Vulnerabilität, Sozialverhalten, psychisches Erleben, physische Symptome, Persönlichkeitsmerkmale, subjektiv erlebtes Erziehungsverhalten und Stressbewältigungsstrategien. Methode: Eine Stichprobe von 18 Scheidungskindern (Gelegenheitsstichprobe) im Alter von 9 – 13 Jahren wurde dem Treatment "Teilnahme an einerZusammenfassung, Theoretischer Hintergrund: Ein bedeutender und typischer Stressor ist gemäß der Scheidungsstress-Bewältigungsperspektive (Walper, 2002) unter anderem das Konfliktniveau der Eltern. Als besonders gravierend wird ein hohes Konfliktniveau gesehen, welches zur Folge hat, dass die Streitigkeiten der Eltern durch die Trennung und Scheidung nicht beendet werden, sondern unvermindert weitergehen. Die Untersuchung nimmt Bezug auf Konzepte der Stresstheorie sowie Bewältigungsstrategien. Fragestellung: Hat das Konfliktniveau der Eltern in der Ausprägung "hochstrittig" vs. "einvernehmlich" nach der Scheidung Auswirkungen auf betroffene Scheidungskinder? Konkret: Auf die Vulnerabilität, Sozialverhalten, psychisches Erleben, physische Symptome, Persönlichkeitsmerkmale, subjektiv erlebtes Erziehungsverhalten und Stressbewältigungsstrategien. Methode: Eine Stichprobe von 18 Scheidungskindern (Gelegenheitsstichprobe) im Alter von 9 – 13 Jahren wurde dem Treatment "Teilnahme an einer Scheidungskindergruppe" unterzogen. Die unabhängige Variable Konfliktniveau der Eltern wurde dichotomisiert in "hochstrittig" vs. "einvernehmlich". Bei der Untersuchung handelt es sich um Feldforschung mit quasi-experimentellem Versuchsplan. Die Daten wurden mittels Eigen- und Fremdbeurteilung erhoben. Das heißt, sowohl die Kinder als auch deren Mütter beantworteten standardisierte und bereits in der Praxis erprobte Fragebögen an drei Messzeitpunkten (Prä-, Post und Follow-Up). Ergebnisse: Die Ergebnisse zu den drei verschiedenen Messzeitpunkten vermitteln unterschiedliche Befunde. Zum Messzeitpunkt 1 zeigen die Kinder von hochstrittigen Eltern mehr "negative" Symptome und Verhaltensweisen. Zum Messzeitpunkt 3 ist ein entgegen gesetzter Effekt festzustellen. Nun äußern die Kinder von einvernehmlich geschiedenen Eltern mehr "negative" Symptome und Verhaltensweisen. Erklärt wird dieser Verlauf anhand der Trauerphasen nach Braunbehrens. Signifikante Veränderungen zeigten sich bei der Eigenbeurteilung vor allem bzgl. der Bewältigungsstrategien. Die Fremdbeurteilung durch die Mütter ergab signifikante Verläufe bei den Kindern hochstrittiger Eltern nach der Teilnahme an der Scheidungskindergruppe, in erster Linie bei den Persönlichkeitsmerkmalen und dem Sozialverhalten. Schlussfolgerungen: Aussagen über Auswirkungen des Konfliktniveaus sollten nur unter Berücksichtigung des Messzeitpunktes getroffen werden, weil die Ergebnisse von Messzeitpunkt 1 zu Messzeitpunkt 3 bei den meisten Skalen gegenläufig ausfallen. Am Ende der Gruppenteilnahme kann es auch zu einer Symptomverschlimmerung kommen, wie die Resultate zum Messzeitpunkt 2 aufzeigen.…
• Background: A substantial and typical stressor in the sense of "divorce stress adaption perspective" (Amato 2000) is among other things the parental conflict level. A high conflict level has especially grave consequences, because of the quarrels are not finished after divorce but will be nearly undiminished. This study makes reference to concepts of stress theory and coping strategies. Objective: Does parental conflict level – in the two forms "high conflict level" versus "consensual" – after divorce have influence on children of divorce? Specially: Exists an effect of vulnerability, social behaviour, emotional experience, physical symptoms, personality traits, subjectively experient educational behaviour and coping strategies. Methods: A sample of 18 children in the age of 9 to 13 years formed the treatment called group of children of divorce. The independent variable distinguished between "high conflict" versus "consensual". This field research has a quasi-experimental design. TheBackground: A substantial and typical stressor in the sense of "divorce stress adaption perspective" (Amato 2000) is among other things the parental conflict level. A high conflict level has especially grave consequences, because of the quarrels are not finished after divorce but will be nearly undiminished. This study makes reference to concepts of stress theory and coping strategies. Objective: Does parental conflict level – in the two forms "high conflict level" versus "consensual" – after divorce have influence on children of divorce? Specially: Exists an effect of vulnerability, social behaviour, emotional experience, physical symptoms, personality traits, subjectively experient educational behaviour and coping strategies. Methods: A sample of 18 children in the age of 9 to 13 years formed the treatment called group of children of divorce. The independent variable distinguished between "high conflict" versus "consensual". This field research has a quasi-experimental design. The data were gained through assessment by the children themselves and assessment by others. This means, both children and their mothers answered standardised questionnaires that have long ago been used in this field. There are three measurement points in the study (pre, post and follow-up). Results: The results of three measurement points show different findings. At measurement time number 1, children of high conflict parents show more negative symptoms and behaviours. At measurement time number 3 there exists a contrary effect: Only now the children of consensual parents express more negative symptoms and behaviours. The explanation therefore is the "model of mourning periods" of Verena von Braunbehrens. Significant modifications existed above all in term of coping strategies (assessment by children themselves). Assessment by others showed significant changes for children whose parents had divorced at a high conflict level, after their participation in the group, first and foremost in terms of personality traits and social behaviour. Conclusions: Statements on impacts of conflict levels should made by considering also the measurement times. The reason that the results of measurement time number 1 are in contrast to results at measurement point 2.…