Karl Eschweiler: Die zwei Wege der neueren Theologie: Georg Hermes - Matth. Jos. Scheeben: eine kritische Untersuchung des Problems der theologischen Erkenntnis
The Two Ways of the New Theology
- Das erstmals 1926 erschienene Buch "Die zwei Wege der neueren Theologie" ist das Hauptwerk des Theologen Dr. phil. Dr. theol. Karl Eschweiler (* 5.9.1886 in Euskirchen, † 30.9.1936 in Berlin), das er während seiner Zeit als Privatdozent in Bonn vor dem Ruf auf den Lehrstuhl für Dogmatik an der Staatlichen Akademie Braunsberg (1928) verfasst hat, wo er bis zu seinem Tod 1936 lehrte. Ziel des Buches ist eine wissenschaftstheoretische Neubegründung der Theologie. Sie wird unternommen auf dem Hintergrund einer historischen Sichtung des Schicksals der theologischen Erkenntnislehre und apologetischen Methode seit der Aufklärungszeit, der sich Eschweiler bereits in seinen theologischen Qualifikationsschriften (Diss. 1921, Habil. 1922 in Bonn) gewidmet hatte. In den "Zwei Wegen" stellt Eschweiler zunächst die Problemlage vor, der sich die katholische Theologie in der Auseinandersetzung mit dem "Geist der Neuzeit" seit der Aufklärung ausgesetzt sah (Kap. 1). Wichtig ist ihm der Nachweis, dassDas erstmals 1926 erschienene Buch "Die zwei Wege der neueren Theologie" ist das Hauptwerk des Theologen Dr. phil. Dr. theol. Karl Eschweiler (* 5.9.1886 in Euskirchen, † 30.9.1936 in Berlin), das er während seiner Zeit als Privatdozent in Bonn vor dem Ruf auf den Lehrstuhl für Dogmatik an der Staatlichen Akademie Braunsberg (1928) verfasst hat, wo er bis zu seinem Tod 1936 lehrte. Ziel des Buches ist eine wissenschaftstheoretische Neubegründung der Theologie. Sie wird unternommen auf dem Hintergrund einer historischen Sichtung des Schicksals der theologischen Erkenntnislehre und apologetischen Methode seit der Aufklärungszeit, der sich Eschweiler bereits in seinen theologischen Qualifikationsschriften (Diss. 1921, Habil. 1922 in Bonn) gewidmet hatte. In den "Zwei Wegen" stellt Eschweiler zunächst die Problemlage vor, der sich die katholische Theologie in der Auseinandersetzung mit dem "Geist der Neuzeit" seit der Aufklärung ausgesetzt sah (Kap. 1). Wichtig ist ihm der Nachweis, dass die katholische "Analysis fidei" (theologische Glaubensanalyse) selbst eine wichtige Quelle jener neuzeitlichen Zentrierung auf das Subjekt und seine Gewissheitsakte war, die dann bei Descartes und Kant zur "anthropozentrischen" Neubegründung der Philosophie radikalisiert wurde. Dadurch ist die katholische Theologie in ihrem innersten Feld viel enger mit dem Denken der Neuzeit verwandt, als sie es sich selbst gewöhnlich zuzugeben bereit war. Anschließend (Kap. 2 und 3) stellt Eschweiler zwei gegensätzliche Antwortversuche auf die neuzeitliche Herausforderung im Ausgang von paradigmatischen Vertretern vor: Er blickt einerseits auf den "theologischen Rationalismus", als dessen markantesten Repräsentanten er den Bonner Dogmatiker Georg Hermes (1775-1831) identifiziert, andererseits auf eine "Theologie aus dem Glauben", für die exemplarisch der Kölner Thomist Matthias Joseph Scheeben (1935-1888) stehen kann. Als Resümee (Kap. 4) skizziert Eschweiler sein eigenes Programm einer Theologie, der es gelingt, den in der theologischen Erkenntnislehre der Neuzeit immer wieder auftretenden Spannungen in der Glaubensanalyse zu entkommen durch eine Neubesinnung auf das eigentümliche Formalobjekt theologischer Erkenntnis. Die Erneuerung des "einen Weges" der Theologie, den Eschweiler mit Rückgriff auf einen ursprünglichen Thomismus aufzeigen will, wird seiner Überzeugung nach auch weitere Spannungen, die er im religiösen Leben der Moderne benennt ("Glaube und Leben", "Dogma und Philosophie", "Theologie und Wissenschaft") überbrücken helfen. Durch ihre theologiegeschichtlichen und systematischen Thesen lösten Eschweilers "Zwei Wege" heftige Kontroversen aus, die ihren Niederschlag in zahlreichen zeitgenössischen Rezensionen gefunden haben. Bis heute gilt das Buch als zentraler Beitrag zur Neubestimmung des fundamentaltheologischen Selbstverständnisses im 20. Jahrhundert und als eines der wichtigsten Werke katholischer Theologie in der Zwischenkriegsepoche.…
URN: | urn:nbn:de:bvb:384-opus4-11700 |
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Frontdoor URL | https://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/1421 |
Place of publication: | Augsburg |
Editor: | Thomas MarschlerGND |
Type: | Book |
Language: | German |
Year of first Publication: | 2010 |
Publishing Institution: | Universität Augsburg |
Release Date: | 2010/08/02 |
Tag: | Fundamentaltheologie; Analysis fidei; Glaube; Aufklärung; Wissenschaftstheorie; Theologie fundamental theology; faith; epistemology; enlightenment |
GND-Keyword: | Theologische Erkenntnistheorie; Hermes, Georg <Theologe>; Scheeben, Matthias Joseph |
Note: | Originalveröffentlichung: Karl Eschweiler: Die zwei Wege der neueren Theologie. Georg Hermes - Matth. Jos. Scheeben. Eine kritische Untersuchung des Problems der theologischen Erkenntnis, Augsburg: Benno Filser 1926 |
Institutes: | Katholisch-Theologische Fakultät |
Katholisch-Theologische Fakultät / Systematische Theologie | |
Katholisch-Theologische Fakultät / Systematische Theologie / Lehrstuhl für Dogmatik | |
Dewey Decimal Classification: | 2 Religion / 23 Christentum, Christliche Theologie / 230 Christentum, Christliche Theologie |
Licence (German): | Deutsches Urheberrecht |