Gesundheitsförderung auf dem Campus – wie es Studierenden geht und was sie sich wünschen: eine Befragung unter Studierenden der Erziehungswissenschaft und der Humanmedizin an der Universität Augsburg [Abstract]

  • Fragestellung/Zielsetzung: Studierende in Deutschland weisen seltener einen guten subjektiven Gesundheitszustand und häufiger eine depressive Symptomatik auf als die 18-29-jährige Allgemeinbevölkerung [1], [2]. Ziel der Befragung ist die Analyse des Gesundheitszustandes, -verhaltens und der Interessen an Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention sowie die dabei vorliegenden Unterschiede bei Studierenden der Erziehungswissenschaft und Medizin, um auf dieser Grundlage zukünftige spezifische Interventionen abzuleiten. Methoden: Datenbasis bilden Online-Befragungen von Studierenden im Bachelor und Master Erziehungswissenschaft (N=163) und Humanmedizin (N=100) an der Universität Augsburg im WS 2021/2022. Der Gesundheitszustand, das Gesundheitsverhalten sowie die Interessen an Themen, Formaten und Ideen für die Gesundheitsförderung im Setting Universität werden mit etablierten Skalen abgefragt und anhand von uni-, bi- und multivariaten Analysen dargestellt. Ergebnisse: BeideFragestellung/Zielsetzung: Studierende in Deutschland weisen seltener einen guten subjektiven Gesundheitszustand und häufiger eine depressive Symptomatik auf als die 18-29-jährige Allgemeinbevölkerung [1], [2]. Ziel der Befragung ist die Analyse des Gesundheitszustandes, -verhaltens und der Interessen an Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention sowie die dabei vorliegenden Unterschiede bei Studierenden der Erziehungswissenschaft und Medizin, um auf dieser Grundlage zukünftige spezifische Interventionen abzuleiten. Methoden: Datenbasis bilden Online-Befragungen von Studierenden im Bachelor und Master Erziehungswissenschaft (N=163) und Humanmedizin (N=100) an der Universität Augsburg im WS 2021/2022. Der Gesundheitszustand, das Gesundheitsverhalten sowie die Interessen an Themen, Formaten und Ideen für die Gesundheitsförderung im Setting Universität werden mit etablierten Skalen abgefragt und anhand von uni-, bi- und multivariaten Analysen dargestellt. Ergebnisse: Beide Studierendengruppen zeigen Einschränkungen in ihrer mentalen Gesundheit. Verglichen mit Medizinstudierenden weisen die befragten Erziehungswissenschaftsstudierenden höhere Risiken für ein Depressives Syndrom, eine Generalisierte Angststörung sowie körperliche Beschwerden auf. Etwa jede(r) dritte Befragte aus beiden Fächergruppen zeigt einen riskanten Alkoholkonsum und ein hohes Erschöpfungserleben als eine Subdimension von Burnout. Für das Vorliegen von Bedeutungsverlust als Subdimension von Burnout liegt für Erziehungswissenschaftsstudierende ein 11,21-fach (<0,001; 95% KI: 3,55-35,45) erhöhtes Risiko vor, im Vergleich zu Medizinstudierenden. Bei 65,6% der Erziehungswissenschafts- und bei 41,0% der Medizinstudierenden finden sich Hinweise auf eine Internetbezogene Störung. Der Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Internetbezogenen Störung und dem Studiengang ist signifikant (p<0,001). Nahezu jede(r) zweite Studierende wünscht sich Kursangebote zu Bewegung sowie zu Entspannung/Stressbewältigung. Erziehungswissenschaftsstudierende zeigen einen größeren Bedarf an Angeboten zur psychischen Gesundheit als Medizinstudierende. Diskussion: Die Gesundheit von Studierenden scheint sich während der COVID-19-Pandemie verschlechtert zu haben. Eine mögliche Erklärung für die Unterschiede zwischen den beiden Studierendengruppen könnte sein, dass Erziehungswissenschaftsstudierende während der COVID-19-Pandemie zwei Jahre größtenteils in der Online-Lehre verbracht haben, wohingegen Medizinstudierende nie vollständig im Distanzunterricht waren. Studienergebnisse zeigen, dass ein verschlechterter Gesundheitszustand vor allem auf Kontaktbeschränkungen im sozialen Bereich zurückzuführen ist [3]. Take Home Messages: Studierende müssen verstärkt als Zielgruppe für Prävention und Gesundheitsförderung adressiert werden. Bei der Maßnahmenplanung sollten Studiengangsspezifika unbedingt beachtet werden. Ein Studentisches Gesundheitsmanagement sollte vorangebracht werden.show moreshow less

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Metadaten
Author:Carolin RolleORCiDGND, Petra GötteGND, Thomas RotthoffORCiDGND
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-1088093
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/108809
Parent Title (German):Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), 14.-16.09.2023, Osnabrück, Deutschland
Publisher:German Medical Science - GMS Publishing House
Place of publication:Düsseldorf
Editor:Ursula Walkenhorst, Cindy Brandes
Type:Conference Proceeding
Language:German
Year of first Publication:2023
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2023/10/30
First Page:DocV-20-03
DOI:https://doi.org/10.3205/23gma100
Institutes:Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät / Pädagogik
Medizinische Fakultät
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät / Pädagogik / Lehrstuhl für Pädagogik
Medizinische Fakultät / Lehrstuhl für Medizindidaktik und Ausbildungsforschung
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):CC-BY 4.0: Creative Commons: Namensnennung (mit Print on Demand)