Pädiatrische Notfallpatienten in den Notaufnahmen einer deutschen Metropolregion: eine retrospektive Querschnittsstudie über einen 1-Jahres-Zeitraum

  • Hintergrund Bisher existiert keine detaillierte Analyse von pädiatrischen Notfällen, die in Notaufnahmen versorgt werden. Im Rahmen der Kapazitätsplanung und anstehenden Reform der Notfallversorgung werden diese Daten aber dringend benötigt. Methode Retrospektive multizentrische Querschnittsstudie für den Zeitraum vom 01.07.2013 bis zum 01.06.2014 der pädiatrischen Fälle in den Notaufnahmen Münchens. Ergebnisse Es wurden insgesamt 103.830 Fälle analysiert (Alter: 6,9 ± 5,4 Jahre, Jungen/Mädchen 55 %/45 %). Es konnten 85,9 % der Fälle ambulant versorgt werden, 12,4 % (9,6 pro 100.000 Kinder) wurden auf die Normal- und 1,7 % (1,0 pro 100.000 Kinder) auf die Intensivstation aufgenommen. Der real benötigte Bettenbedarf überstieg jedoch diese Richtzahlen mit absolut benötigten 4,9 Intensiv- und 35,1 Normalstationsbetten pro Tag. Es zeigten sich Belastungsspitzen an den Nachmittagen des Mittwochs und des Freitags sowie an den Wochenenden. Jeder 8. Patient, der in einer NotaufnahmeHintergrund Bisher existiert keine detaillierte Analyse von pädiatrischen Notfällen, die in Notaufnahmen versorgt werden. Im Rahmen der Kapazitätsplanung und anstehenden Reform der Notfallversorgung werden diese Daten aber dringend benötigt. Methode Retrospektive multizentrische Querschnittsstudie für den Zeitraum vom 01.07.2013 bis zum 01.06.2014 der pädiatrischen Fälle in den Notaufnahmen Münchens. Ergebnisse Es wurden insgesamt 103.830 Fälle analysiert (Alter: 6,9 ± 5,4 Jahre, Jungen/Mädchen 55 %/45 %). Es konnten 85,9 % der Fälle ambulant versorgt werden, 12,4 % (9,6 pro 100.000 Kinder) wurden auf die Normal- und 1,7 % (1,0 pro 100.000 Kinder) auf die Intensivstation aufgenommen. Der real benötigte Bettenbedarf überstieg jedoch diese Richtzahlen mit absolut benötigten 4,9 Intensiv- und 35,1 Normalstationsbetten pro Tag. Es zeigten sich Belastungsspitzen an den Nachmittagen des Mittwochs und des Freitags sowie an den Wochenenden. Jeder 8. Patient, der in einer Notaufnahme als Selbstzuweiser vorgestellt wurde, wurde stationär behandelt. Schlussfolgerung Für die Kapazitätsplanung der stationären Notfallversorgung pädiatrischer Patienten müssen mehr Betten eingeplant werden als bevölkerungsbezogen zu erwarten sind. Die Verfügbarkeit der kassenärztlichen Versorgung beeinflusst das Patientenaufkommen in den Notaufnahmen (NA). Zur Verteilung der Patienten werden Instrumente zur medizinischen Ersteinschätzung des Behandlungsbedarfs und der Behandlungsdringlichkeit benötigt. Die im Rahmen der aktuellen Reform der Notfallversorgung geplanten Kindernotfallzentren müssen personell und finanziell angemessen ausgestattet werden, um – in enger Zusammenarbeit mit der kassenärztlichen Versorgung – den zu erwartenden Versorgungsbedarf bewältigen zu können.show moreshow less

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Metadaten
Author:Alexander Althammer, Heiko Trentzsch, Stephan Prückner, Christian Gehring, Florian Hoffmann
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-1098797
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/109879
ISSN:2193-6218OPAC
ISSN:2193-6226OPAC
Parent Title (German):Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
Title Additional (English):Pediatric emergency patients in the emergency departments of a German metropolitan region: a retrospective cross-sectional study over a one-year period
Publisher:Springer Science and Business Media LLC
Place of publication:Berlin
Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2024
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2024/01/08
Tag:Critical Care and Intensive Care Medicine; Emergency Nursing; Emergency Medicine; Internal Medicine
Volume:119
First Page:493
Last Page:501
DOI:https://doi.org/10.1007/s00063-023-01064-1
Institutes:Medizinische Fakultät
Medizinische Fakultät / Universitätsklinikum
Medizinische Fakultät / Lehrstuhl für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):CC-BY 4.0: Creative Commons: Namensnennung (mit Print on Demand)