- Hintergrund
Die Delegation ärztlicher Tätigkeiten (DäT) hat im Alltag der stationären Behandlung eine hohe Bedeutung, stellt jedoch auch ein potenzielles Spannungsfeld der interprofessionellen Zusammenarbeit dar. Die Erfassung der Rahmenbedingungen der DäT im Arbeitsalltag ist Voraussetzung für die Beschreibung eines Optimierungspotenzials.
Methode
In einer bundesweiten explorativen Studie wurde im Bereich der stationären Versorgung tätiges ärztliches und nicht-ärztliches Personal mittels einer standardisierten Online-Befragung zu Aspekten der DäT befragt.
Ergebnisse
Von 757 Teilnehmer:innen (ärztlich 64,9 %) wurde DäT mehrheitlich als wirtschaftlich und zeitökonomisch sinnvoll (88,5 %) sowie im Interesse der Patient:innen (74 %) erachtet. Für 78,7 % der Befragten stellt DäT ein Spannungsfeld im Arbeitsalltag dar, abhängig von der Qualität der interprofessionellen Kommunikation. Eine unzureichende personelle Ausstattung wurde von 83,8 % als hinderlich für eine umfassendere DäTHintergrund
Die Delegation ärztlicher Tätigkeiten (DäT) hat im Alltag der stationären Behandlung eine hohe Bedeutung, stellt jedoch auch ein potenzielles Spannungsfeld der interprofessionellen Zusammenarbeit dar. Die Erfassung der Rahmenbedingungen der DäT im Arbeitsalltag ist Voraussetzung für die Beschreibung eines Optimierungspotenzials.
Methode
In einer bundesweiten explorativen Studie wurde im Bereich der stationären Versorgung tätiges ärztliches und nicht-ärztliches Personal mittels einer standardisierten Online-Befragung zu Aspekten der DäT befragt.
Ergebnisse
Von 757 Teilnehmer:innen (ärztlich 64,9 %) wurde DäT mehrheitlich als wirtschaftlich und zeitökonomisch sinnvoll (88,5 %) sowie im Interesse der Patient:innen (74 %) erachtet. Für 78,7 % der Befragten stellt DäT ein Spannungsfeld im Arbeitsalltag dar, abhängig von der Qualität der interprofessionellen Kommunikation. Eine unzureichende personelle Ausstattung wurde von 83,8 % als hinderlich für eine umfassendere DäT genannt. 63,2 % schätzten ihre Kenntnisse über rechtliche Aspekte der DäT als mindestens gut ein (Teilnehmer:innen mit < 5 Jahren Berufserfahrung: 52,6 %). Entsprechende Kenntnisse werden von ärztlichen Teilnehmer:innen überwiegend im Berufsalltag erworben (ärztlich 71,3 % vs. nicht-ärztlich 39,5 %).
Schlussfolgerung
DäT wurde über alle Berufsgruppen hinweg für sinnvoll erachtet, auch im Interesse der Patient:innen. Eine gezielte Förderung der sicheren und wirtschaftlichen DäT sollte bereits während der Ausbildung erfolgen. Eine höhere Ausschöpfung der Vorteile der DäT erfordert klare rechtliche Rahmenbedingungen, ein gut kommunizierendes Team und insbesondere eine angemessene personelle Ausstattung bei den Berufsgruppen, die delegierte Tätigkeiten übernehmen.…