- Einleitung: Das kolorektale Karzinom verzeichnete in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Verschiebung zugunsten rechtsseitig lokalisierter Tumore. Diesbezüglich ist jedoch noch weiterhin unklar, ob rechts- und linksseitig lokalisierte Kolonkarzinome zwei unabhängige, eigenständige Tumorentitäten mit unterschiedlicher Tumorbiologie und Überlebensraten darstellen oder doch lediglich nur die beiden regionalen Ausprägungen eines gemeinsamen Tumortyps präsentieren.
Ziele: Die hier vorliegende retrospektive Studie zielte darauf ab, potentielle Unterschiede rechts- und linksseitiger Kolonkarzinome bezüglich 1) Gesamtüberleben und 2) Überlebensprädiktoren zu analysieren.
Methodik: Es erfolgte die retrospektive Analyse von insgesamt 423 Patienten mit histologisch gesichertem Kolonkarzinom UICC Stadium I-IV, die im Zeitraum Februar 2009 bis Mai 2019 am Campus Benjamin Franklin, Charité Universitätsmedizin Berlin, operiert und therapiert wurden. Überlebensraten wurden mit Hilfe derEinleitung: Das kolorektale Karzinom verzeichnete in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Verschiebung zugunsten rechtsseitig lokalisierter Tumore. Diesbezüglich ist jedoch noch weiterhin unklar, ob rechts- und linksseitig lokalisierte Kolonkarzinome zwei unabhängige, eigenständige Tumorentitäten mit unterschiedlicher Tumorbiologie und Überlebensraten darstellen oder doch lediglich nur die beiden regionalen Ausprägungen eines gemeinsamen Tumortyps präsentieren.
Ziele: Die hier vorliegende retrospektive Studie zielte darauf ab, potentielle Unterschiede rechts- und linksseitiger Kolonkarzinome bezüglich 1) Gesamtüberleben und 2) Überlebensprädiktoren zu analysieren.
Methodik: Es erfolgte die retrospektive Analyse von insgesamt 423 Patienten mit histologisch gesichertem Kolonkarzinom UICC Stadium I-IV, die im Zeitraum Februar 2009 bis Mai 2019 am Campus Benjamin Franklin, Charité Universitätsmedizin Berlin, operiert und therapiert wurden. Überlebensraten wurden mit Hilfe der Kaplan-Meier Methode ermittelt und Überlebensprädiktoren mittels eines uni-sowie multivariaten ´Cox proportional hazards regression model´ identifiziert.
Ergebnisse: Rechts- und linksseitige Kolonkarzinome der UICC Stadien I-IV wiesen keinen Unterschied hinsichtlich des Gesamtüberlebens auf. Das 5- Jahres Überleben betrug für rechtsseitige Kolonkarzinome 58 % und für linksseitige Kolonkarzinome 65 % (p=0.370). Die multivariate Analyse potentieller Überlebensprädiktoren erbrachte aufseiten rechtsseitiger Kolonkarzinome das höchste Mortalitätsrisiko für ASA Klasse IV Patienten, einen erhöhten CEA Blutspiegel > 100 µg/l, einen Lymphknoten-Index von 0.6-1.0 und G4 Tumore. Für linksseitig lokalisierte Tumore erwiesen sich dagegen eine ASA Klasse IV, ein CEA Blutspiegel von 20.1-100 µg/l, eine Konversion zur Laparotomie und schwerwiegende chirurgische Komplikationen (Clavien-Dindo III-IV) als Faktoren, die mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergingen.
Schlussfolgerung: Das Gesamtüberleben von Patienten mit Kolonkarzinom UICC Stadium I-IV wird von der Lokalisation des Tumors nicht signifikant beeinflusst. Jedoch konnten unterschiedliche lokalisationsspezifische Überlebensprädiktoren identifiziert werden, die zu einer differenziellen Betrachtung dieser beiden Tumorausprägungen beitragen können.…

