Stationäre Versorgung von PatientInnen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit im letzten Jahrzehnt – Trends in der interventionellen und chirurgischen Versorgung sowie Einfluss demographischer Variablen und Komorbiditäten auf den stationären Verlauf.
- Ziel der Arbeit: Analyse der stationären Versorgung von Patienten mit pAVK, einschließlich der Bewertung verschiedener Revaskularisationsstrategien unter Einbezug individueller Komorbiditäten. Subgruppenanalyse von KHK-Patienten und deren Implikationen für Behandlungskosten und Therapieerfolg.
Material und Methoden: Anhand der DRG-Statistik des Statistischen Bundesamtes erfolgte die Abfrage und Analyse von allen Krankenhausaufenthalten aufgrund einer pAVK zwischen 2009 und 2018 in Deutschland. Demographische und kodierte klinische Daten wurden nach Art der durchgeführten Eingriffe, Behandlungsergebnissen und entstandenen Kosten kategorisiert. Die Eingriffe selbst wurden gemäß der Prozedurenkodierung in rein endovaskuläre, chirurgische, hybride und zweizeitige Eingriffe eingeteilt. Zudem wurde eine vergleichende Subgruppenanalyse von Patienten mit und ohne begleitender KHK durchgeführt. Die Komorbidität der Patienten wurde anhand des Elixhauser-Komborbiditätsindex und van WalravenZiel der Arbeit: Analyse der stationären Versorgung von Patienten mit pAVK, einschließlich der Bewertung verschiedener Revaskularisationsstrategien unter Einbezug individueller Komorbiditäten. Subgruppenanalyse von KHK-Patienten und deren Implikationen für Behandlungskosten und Therapieerfolg.
Material und Methoden: Anhand der DRG-Statistik des Statistischen Bundesamtes erfolgte die Abfrage und Analyse von allen Krankenhausaufenthalten aufgrund einer pAVK zwischen 2009 und 2018 in Deutschland. Demographische und kodierte klinische Daten wurden nach Art der durchgeführten Eingriffe, Behandlungsergebnissen und entstandenen Kosten kategorisiert. Die Eingriffe selbst wurden gemäß der Prozedurenkodierung in rein endovaskuläre, chirurgische, hybride und zweizeitige Eingriffe eingeteilt. Zudem wurde eine vergleichende Subgruppenanalyse von Patienten mit und ohne begleitender KHK durchgeführt. Die Komorbidität der Patienten wurde anhand des Elixhauser-Komborbiditätsindex und van Walraven scores (vWs) ermittelt.
Ergebnisse: Der Anteil der Krankenhausaufenthalte mit einer durchgeführten Revaskularisation stieg um 8,9 % (von 67,7 % auf 73,7 %), was auf eine Zunahme von zweizeitigen (+63,3 %), hybriden (+58,2 %) und rein endovaskulären Revaskularisationen (+32,6 %) zurückzuführen ist, während die rein chirurgische Behandlung abnahm (-18,2 %). Die Kosten für Krankenhausaufenthalte infolge einer pAVK stieg im gleichen Zeitraum um 28,0 % von 2,72 Mrd. € (5.350 € / Fall) auf 3,49 Mrd. € (6.238 € / Fall). Insgesamt litten 21,8 % der pAVK-Patienten an einer begleitenden KHK, ein Anstieg von 18,6 % auf 24,4 % im genannten Zeitraum. Patienten mit begleitender KHK wiesen eine höhere Krankenhausmortalität (3,7 % vs. 2,6 %), höhere Rate an Majoramputationen (9,0 % vs. 7,7 %) und eine Zunahme an Komorbiditäten (Elixhauser-Score: 4,2 vs. 3,2 und vWs: 9,1 vs. 6,1) auf, verbunden mit höheren Kosten (Median: 4541 € vs. 4268 € / Fall).
Schlussfolgerung: Zwischen 2009 und 2018 konnte ein klarer Trend hin zur endovaskulären und hybriden Revaskularisation festgestellt werden, die gegenüber rein chirurgischen Eingriffen mit geringeren Kosten und besserem klinischen Outcome verbunden waren. Gestiegene Behandlungskosten sind insbesondere auf eine Zunahme komorbider Patienten und eine höhere Anzahl durchgeführter Revaskularisationen zurückzuführen. Ein Viertel aller stationären Aufenthalte aufgrund einer pAVK ging mit einer begleitenden KHK einher – Tendenz steigend - mit zusätzlich verbundener medizinischer und wirtschaftlicher Belastung für Krankenhäuser und Gesellschaft.…

