Das Matthäusevangelium in der Bilderbibel des Johannes Buno
- Die Tafel zum Matthäusevangelium in der mnemotechnische Zielsetzungen verfolgenden 'Bilder-Bibel' (1680) des Johannes Buno visualisiert den Text des Evangeliums in einem auf den ersten Blick verwirrenden Detailreichtum, der über andere Bilderbibeln des 17. und 18. Jahrhunderts weit hinausgeht. Die geradezu labyrinthische Gesamtanlage der Bildtafel und die heterogenen Bild-Text-Strukturen, die in verschiedenen Bereichen der Tafel angewendet werden, sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bunos Illustrationsstrategien im Einzelnen in der Regel leicht nachvollziehbar sind und nur selten auf den concettistischen Spitzfindigkeiten beruhen, die ihm nachfolgende Generationen immer wieder vorgehalten haben. Insbesondere Bunos wiederholtes Bestreben, Bildelemente zu im wahrsten Sinne des Wortes 'merk-würdigen' Gebilden zusammenzusetzen, sollte als diskutabler mnemotechnischer Kunstgriff gewürdigt werden.
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