Nonnosa und ihre Identitäten: ein spätantikes Fallbeispiel aus der Katakombe San Gennaro in Neapel

  • Die Anregung für diesen Beitrag stammt aus der Intersektionalitätsforschung und insbesondere der dort von Nina Degele und Gabriele Winker vertretenen Mehrebenenanalyse: Anhand einer spätantiken Grabmalerei in der Katakombe San Gennaro in Neapel soll die Verschränkung der verschiedenen Identitäten einer als Kleinkind verstorbenen Christin namens Nonnosa diskutiert werden. Wo genau auf den Achsen sozialer Ungleichheit – Geschlecht (sensu Gender), sozio-ökonomischer Status, Ethnizität und kulturelle Zugehörigkeit, Alter, Religion, ontologischer Status – ist Nonnosa zu verorten? Was bedeutete die Summe, die Verschränkung dieser Einzelidentitäten für ihre Gesamtidentität? Es lässt sich zeigen, dass Nonnosa in Bezug auf fast alle Kategorien sozialer Differenz auf der Gewinnerseite steht. Die einzigen Ausnahmen – Alter und Geschlecht – werden überspielt und ihre Wertung mithilfe anderer Kategorien ins Gegenteil verkehrt. Dieses Ergebnis gilt allerdings nur für die Ebene der Repräsentation.Die Anregung für diesen Beitrag stammt aus der Intersektionalitätsforschung und insbesondere der dort von Nina Degele und Gabriele Winker vertretenen Mehrebenenanalyse: Anhand einer spätantiken Grabmalerei in der Katakombe San Gennaro in Neapel soll die Verschränkung der verschiedenen Identitäten einer als Kleinkind verstorbenen Christin namens Nonnosa diskutiert werden. Wo genau auf den Achsen sozialer Ungleichheit – Geschlecht (sensu Gender), sozio-ökonomischer Status, Ethnizität und kulturelle Zugehörigkeit, Alter, Religion, ontologischer Status – ist Nonnosa zu verorten? Was bedeutete die Summe, die Verschränkung dieser Einzelidentitäten für ihre Gesamtidentität? Es lässt sich zeigen, dass Nonnosa in Bezug auf fast alle Kategorien sozialer Differenz auf der Gewinnerseite steht. Die einzigen Ausnahmen – Alter und Geschlecht – werden überspielt und ihre Wertung mithilfe anderer Kategorien ins Gegenteil verkehrt. Dieses Ergebnis gilt allerdings nur für die Ebene der Repräsentation. Für die Ebene der Strukturen und die Ebene des Selbstbildes lassen sich aus dem hier analysierten Zeugnis keine Erkenntnisse gewinnen. Vergleichbares gilt für die Beziehung der drei Ebenen zueinander: Auch hier lassen sich nur Fragen formulieren.show moreshow less

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Metadaten
Author:Susanne MorawGND
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-862464
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/86246
Parent Title (German):Archäologische Informationen
Publisher:Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V.
Place of publication:Bonn
Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2018
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2021/04/29
Volume:41
First Page:155
Last Page:170
DOI:https://doi.org/10.11588/ai.2018.0.56941
Institutes:Philologisch-Historische Fakultät
Philologisch-Historische Fakultät / Klassische Archäologie
Dewey Decimal Classification:9 Geschichte und Geografie / 90 Geschichte / 900 Geschichte und Geografie
Licence (German):CC-BY 4.0: Creative Commons: Namensnennung (mit Print on Demand)