Nicht-invasiv bildgebende Diagnostik vor Koronarangiographie bei Patienten mit Verdacht auf chronisches Koronarsyndrom - eine Routinedaten-basierte Analyse in Rheinland und Hamburg
- Für Deutschland gibt es zunehmend Hinweise auf einen nicht leitlinienadhärenten Einsatz von Koronarangiographien (CAG) und eine unzureichende Nutzung von nicht-invasiven bildgebenden Tests (NIGT) (Stress-Echo, Koronar-CT-Angiographie, Myokardperfusionsszintigraphie und Stress-Magnetresonanztomographie) bei der Abklärung vom chronischen Koronarsyndrom (CCS). Diese auf Gesundheitsdaten (HCD) basierende Analyse zielt darauf ab, einen Überblick über den Einsatz von NIGT vor CAG bei Patienten mit Verdacht auf CCS zu geben, die bei der gesetzlichen Krankenkasse „AOK Rheinland/Hamburg“ versichert sind.
Die HCD der AOK Rheinland/Hamburg aus dem Jahr 2019 wurden retrospektiv analysiert. Relevante invasive und nicht-invasive Tests wurden anhand der einheitlichen deutschen Krankenversicherungsabrechnungscodes für stationäre und ambulante Verfahren identifiziert und die Diagnose durch die entsprechenden ICD-10-Codes ermittelt. Es wurde eine Benchmark-Analyse hinsichtlich der UnterschiedeFür Deutschland gibt es zunehmend Hinweise auf einen nicht leitlinienadhärenten Einsatz von Koronarangiographien (CAG) und eine unzureichende Nutzung von nicht-invasiven bildgebenden Tests (NIGT) (Stress-Echo, Koronar-CT-Angiographie, Myokardperfusionsszintigraphie und Stress-Magnetresonanztomographie) bei der Abklärung vom chronischen Koronarsyndrom (CCS). Diese auf Gesundheitsdaten (HCD) basierende Analyse zielt darauf ab, einen Überblick über den Einsatz von NIGT vor CAG bei Patienten mit Verdacht auf CCS zu geben, die bei der gesetzlichen Krankenkasse „AOK Rheinland/Hamburg“ versichert sind.
Die HCD der AOK Rheinland/Hamburg aus dem Jahr 2019 wurden retrospektiv analysiert. Relevante invasive und nicht-invasive Tests wurden anhand der einheitlichen deutschen Krankenversicherungsabrechnungscodes für stationäre und ambulante Verfahren identifiziert und die Diagnose durch die entsprechenden ICD-10-Codes ermittelt. Es wurde eine Benchmark-Analyse hinsichtlich der Unterschiede zwischen den HCP (mit mindestens zwei CAG pro Monat) im Einsatz von NIGT vor CAG bei Patienten mit Verdacht auf CCS durchgeführt. Die Ergebnisse wurden für die Patientenmerkmale Alter und Geschlecht sowie das jährliche CAG-Volumen des HCP, den Anteil der CAG bei AMI und den Anteil der Revaskularisationen adjustiert.
Im Jahr 2019 wurden insgesamt 8.599 CAG von 241 HCP bei Patienten mit Verdacht auf CCS durchgeführt. Das Benchmarking war auf 7.885 CAG beschränkt, die von den 82 HCP mit mindestens zwei CAG pro Monat durchgeführt wurden. In diesen Zentren unterzogen sich im Durchschnitt 319 AOK Rheinland/Hamburg-Versicherte einer CAG mit der Indikation eines CCS in 28,7%. Eine Revaskularisation jeglicher Art wurde in 15,9% der Fälle durchgeführt. Bei Verdacht auf CCS wurde in den drei Monaten vor der CAG in 6,0% der Fälle ein NIGT durchgeführt. In multivariaten Analysen ergaben weder Alter, Geschlecht, jährliches CAG-Volumen, der Anteil der CCS an allen CAG noch der Anteil der vom HCP behandelten AMI eine signifikante Korrelation zur Rate des vorherigen NIGT. In Bezug auf Revaskularisationen lag die Gesamtrate des vorherigen NIGT bei 7,6%.
Die analysierten Daten zeigen eine sehr geringe Nutzung von NIGT vor CAG bei Patienten mit Verdacht auf CCS in der realen Praxis im untersuchten Jahr 2019 in Rheinland und Hamburg. Zusammenfassend weisen die Daten eindeutig auf die Notwendigkeit hin, die Rolle von NIGT für Patienten mit Verdacht auf CCS im deutschen Gesundheitssystem zu stärken.…

