Zusammenhang zwischen Ernährungsfaktoren, Blutgerinnungsparametern und Leberfettgehalt
- Nach Angaben der WHO sind nicht übertragbare Krankheiten (engl. noncommunicable diseases, NCDs) für etwa 74 % der Todesfälle weltweit verantwortlich und haben sich in den letzten Jahrzehnten in alarmierendem Maße ausgebreitet.
Wenngleich die bedeutsame Rolle der Ernährung bei der Primärprävention solcher Krankheiten inzwischen oft gut belegt ist, sind bestehende Forschungslücken weiter zu schließen. In der vorliegenden Arbeit wurden die Zusammenhänge zwischen Ernährungsfaktoren mit Parametern der Blutgerinnung und der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung,
welches beide bedeutende Faktoren bei der Entstehung von NCDs sind,
untersucht. Beide Arbeiten basieren auf Daten aus der KORA-Fit (S4)-Studie, einer Follow-Up-Studie der bevölkerungsbezogenen KORA-Kohortenstudie. Die 595 bzw. 689 Studienteilnehmenden in den beiden Projekten sind zwischen 1945 und 1964 geboren und leben in der Studienregion Augsburg. Daten zum Lebensmittelverzehr stammen aus wiederholtenNach Angaben der WHO sind nicht übertragbare Krankheiten (engl. noncommunicable diseases, NCDs) für etwa 74 % der Todesfälle weltweit verantwortlich und haben sich in den letzten Jahrzehnten in alarmierendem Maße ausgebreitet.
Wenngleich die bedeutsame Rolle der Ernährung bei der Primärprävention solcher Krankheiten inzwischen oft gut belegt ist, sind bestehende Forschungslücken weiter zu schließen. In der vorliegenden Arbeit wurden die Zusammenhänge zwischen Ernährungsfaktoren mit Parametern der Blutgerinnung und der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung,
welches beide bedeutende Faktoren bei der Entstehung von NCDs sind,
untersucht. Beide Arbeiten basieren auf Daten aus der KORA-Fit (S4)-Studie, einer Follow-Up-Studie der bevölkerungsbezogenen KORA-Kohortenstudie. Die 595 bzw. 689 Studienteilnehmenden in den beiden Projekten sind zwischen 1945 und 1964 geboren und leben in der Studienregion Augsburg. Daten zum Lebensmittelverzehr stammen aus wiederholten 24-Stunden-Erinnerungsprotokollen (24HFLs) und einem
Verzehrshäufigkeitsfragebogen (FFQ). Antithrombin III, D-Dimere, Faktor VIII, Fibrinogen, Protein C, Protein S, aPTT, Quick-Wert und INR wurden im Citratplasma bestimmt. Die Ausprägung der Fettleber wurde durch die Berechnung des Fettleber-Index (FLI) erfasst. Drei Metabotyp-Cluster wurden mit Hilfe des K means-Verfahrens auf der
Basis von fünf Parametern bestimmt. Die Ergebnisse zum Einfluss auf die Entwicklung einer Fettleber zeigen vorteilhafte gesundheitliche Zusammenhänge für den Verzehr pflanzlicher Lebensmitteln; dagegen
zeigen ein vermehrter Verzehr von Lebensmitteln tierischen Ursprungs oder verarbeiteten Produkten eher ungünstige Folgen. Insbesondere der Verzehr von Butter und Milchprodukten war bei den Studienteilnehmenden mit einer klinisch relevanten Erhöhung der D-Dimer-Werte verbunden. Ein erhöhter Verzehr von Fleisch, Fisch, Eiern oder Softdrinks ging mit dem Auftreten einer Fettleber einher. Nüsse, Vollkornprodukte
und eine mediterrane Ernährungsweise, die durch einen hohen Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln gekennzeichnet ist, zeigten eine signifikant inverse Assoziation mit dem Fettleber-Index. Zusätzlich wurden Interaktionseffekte mit den drei Metabotyp-Clustern beobachtet; dies bedeutet, dass die beobachteten Zusammenhänge von der Stoffwechselsituation der Studienteilnehmenden abhängen. Diese Ergebnisse sollten in weiteren prospektiven Studien genauer untersucht werden, um die Weiterentwicklung von Präventionsstrategien zur Verringerung des Risikos von kardio-metabolischen Krankheiten auf Bevölkerungsebene zu befördern.…

