Dietrich Stoevesandt, Lina Woydt, Joachim Koppenberg, Michael Wolf, Dmitrij Pinekenstein, Stefan Watzke, Thomas Lange, Sascha Kolokowsky, Simone Hettmer, Hartmut Stefani, Franz Stangl, Martin R. Fischer
- Hintergrund
Ein sicherer intraossärer Zugang (i.o.) als Alternative zu einem intravenösen (i.v.-) Zugang ist im Rahmen der Notfallbehandlung von Säuglingen und Kleinkindern essenziell. Die Literatur zeigt jedoch hohe Fehlplatzierungsraten und unzureichende Trainingsmöglichkeiten für potenzielle Anwender.
Ziel der Arbeit war es, Fehlpunktionen in postmortalen computertomografische (CT-) Bildgebungen zu analysieren und ein realistisches, kostengünstiges 3D-gedrucktes Trainingsmodell für i.o.-Punktionen bei Kindern unter 2 Jahren zu entwickeln und zu evaluieren.
Material und Methoden
Computertomografische Daten von 25 verstorbenen Kindern unter 2 Jahren wurden retrospektiv analysiert, um die Häufigkeit und Art von Fehlpunktionen zu dokumentieren. Basierend auf den Erkenntnissen wurde ein 3‑teiliges Modell mittels Filament-3D-Druck und Silikonguss hergestellt. Die realistische Darstellung von Haut, Bindegewebe und Knochen wurde von 55 erfahrenen Anwendern auf einer Likert-SkalaHintergrund
Ein sicherer intraossärer Zugang (i.o.) als Alternative zu einem intravenösen (i.v.-) Zugang ist im Rahmen der Notfallbehandlung von Säuglingen und Kleinkindern essenziell. Die Literatur zeigt jedoch hohe Fehlplatzierungsraten und unzureichende Trainingsmöglichkeiten für potenzielle Anwender.
Ziel der Arbeit war es, Fehlpunktionen in postmortalen computertomografische (CT-) Bildgebungen zu analysieren und ein realistisches, kostengünstiges 3D-gedrucktes Trainingsmodell für i.o.-Punktionen bei Kindern unter 2 Jahren zu entwickeln und zu evaluieren.
Material und Methoden
Computertomografische Daten von 25 verstorbenen Kindern unter 2 Jahren wurden retrospektiv analysiert, um die Häufigkeit und Art von Fehlpunktionen zu dokumentieren. Basierend auf den Erkenntnissen wurde ein 3‑teiliges Modell mittels Filament-3D-Druck und Silikonguss hergestellt. Die realistische Darstellung von Haut, Bindegewebe und Knochen wurde von 55 erfahrenen Anwendern auf einer Likert-Skala evaluiert.
Ergebnisse
Bei 40 % der analysierten Punktionen lag eine Fehlplatzierung vor, häufig bedingt durch eine unzureichende anatomische Einschätzung. Das entwickelte Modell wurde von den Befragten als geeignet für ein Anfängertraining bewertet. Verbesserungsvorschläge betrafen vor allem die Hautkonsistenz und die Simulation des Widerstandsverlustes nach Kortikalisdurchdringung. Die Materialkosten für das Trainingsmodell lagen bei etwa 50 ct pro Punktion.
Diskussion
Das entwickelte 3D-Druck-Modell bietet eine kostengünstige, anatomisch präzise Trainingsmöglichkeit für intraossäre Punktionen bei Säuglingen. Es kann zur Verbesserung der Kompetenz und Sicherheit bei i.o.-Zugängen beitragen, sofern es in regelmäßigen Schulungen angewendet wird. Zukünftige Optimierungen sollten die Hautkonsistenz und den Punktionserfolg weiter realitätsnah simulieren.…

