Sophie Meesters, S. Kaur, V. Milke, A. Schieferdecker, C. Leminski, N. Oubaid, H. Pfaff, H. Schulz, K. Oechsle, R. Voltz, K. Kremeike
- Hintergrund
Das Krankenhaus wird häufig als veränderungsträges Setting beschrieben. Obwohl partizipative Ansätze eine vielversprechende Alternative zu vorherrschenden Top-Down-Methoden darstellen, gibt es kaum Erkenntnisse zur Umsetzung. Ziel der vorliegenden Studie ist es, einen partizipativen Ansatz zur Entwicklung stationsspezifischer Maßnahmen in Arbeitsgruppen (AGs) mit Mitarbeitenden umfassend zu beschreiben und zu bewerten. Die Maßnahmen sollen zur Optimierung der Versorgung in der Sterbephase auf Krankenhausstationen außerhalb spezialisierter Palliativstationen beitragen.
Methode
Mixed-Methods Prozessevaluation einer Interventionsstudie, die auf zehn Stationen an zwei deutschen Universitätskliniken durchgeführt wurde. Die Intervention umfasste einen AG-Prozess zur partizipativen Entwicklung stationsspezifischer Maßnahmen, der von Januar bis Dezember 2022 durchgeführt wurde. Die Prozessevaluation beinhaltet 1) Daten zur Prä-Erhebung: Aktenanalyse sowie Befragungen vonHintergrund
Das Krankenhaus wird häufig als veränderungsträges Setting beschrieben. Obwohl partizipative Ansätze eine vielversprechende Alternative zu vorherrschenden Top-Down-Methoden darstellen, gibt es kaum Erkenntnisse zur Umsetzung. Ziel der vorliegenden Studie ist es, einen partizipativen Ansatz zur Entwicklung stationsspezifischer Maßnahmen in Arbeitsgruppen (AGs) mit Mitarbeitenden umfassend zu beschreiben und zu bewerten. Die Maßnahmen sollen zur Optimierung der Versorgung in der Sterbephase auf Krankenhausstationen außerhalb spezialisierter Palliativstationen beitragen.
Methode
Mixed-Methods Prozessevaluation einer Interventionsstudie, die auf zehn Stationen an zwei deutschen Universitätskliniken durchgeführt wurde. Die Intervention umfasste einen AG-Prozess zur partizipativen Entwicklung stationsspezifischer Maßnahmen, der von Januar bis Dezember 2022 durchgeführt wurde. Die Prozessevaluation beinhaltet 1) Daten zur Prä-Erhebung: Aktenanalyse sowie Befragungen von Mitarbeitenden und Angehörigen, 2) AG-Protokolle und 3) Online-Befragung der AG-Teilnehmenden. Um die für den AG-Prozess relevanten Einflussfaktoren zu analysieren, wurde das Consolidated Framework for Implementation Research 2.0 verwendet. Deskriptive Analyse von quantitativen Daten mittels R und inhaltsanalytische Analyse von qualitativen Daten mittels MAXQDA.
Ergebnisse
Auf allen Stationen konnten multiprofessionelle AGs gebildet werden. Diese umfassten 3-6 Teilnehmende (Mittelwert: 4) und trafen sich 5–12 mal (Mittelwert: 7). Es war wichtig, den AG-Prozess an die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden anzupassen, insbesondere das gewünschte Maß an inhaltlicher und struktureller Mitgestaltung durch das Projektteam. Wir identifizierten vier hinderliche (z.B. mangelnde Kontinuität der AGs, abnehmende Teilnahme) und sieben förderliche Faktoren (z.B. Einbeziehung von mittleren Führungskräften, multiprofessionelle Zusammensetzung) für den AG-Prozess. Die Teilnehmenden äußerten sich grundsätzlich positiv über den Prozess. In der Online-Befragung zeigten sich 66% zufrieden mit dem Ergebnis der AG und 77% würden wieder an einer AG teilnehmen. Insgesamt konnten 30 verschiedene Maßnahmen in 5 Themenbereichen entwickelt werden, z.B. eine multiprofessionelle Fallbesprechung oder Flyer für trauernde Angehörige.
Schlussfolgerung
Der partizipative Ansatz hat sich in diesem Setting als praktikabel und nützlich erwiesen. Es scheint jedoch sinnvoll, auch Top-Down-Elemente mit einzubeziehen. Für die erfolgreiche Übertragung des Ansatzes auf weitere Krankenhausstationen können die identifizierten hinderlichen und förderlichen Faktoren wichtige Hilfestellungen geben.…

