- Hintergrund und Ziel der Arbeit
Historische dreidimensionale Rekonstruktionen von Hautkrankheiten, „Moulagen“, waren früher in der medizinischen Ausbildung unverzichtbar und sind mit dem Aufkommen der Fotografie in den Hintergrund getreten. Dreidimensionale Merkmale, die durch zweidimensionale Fotografien nicht vermittelt werden können, sind in der Dermatologie unerlässlich für die korrekte Diagnose von Hautkrankheiten. Ziel dieser Studie war es, die Anwendung einer mit modernen 3D-Technologien erstellten Moulage in der dermatologischen Lehre und Weiterbildung zu erproben und ihren Nutzen bei der Effloreszenzlehre in der dermatologischen Aus- und Weiterbildung im Vergleich zu etablierten Lehrmedien zu evaluieren.
Material und Methoden
Der 3D-Scan eines Gesichts wurde digital mit 5 dermatologischen Effloreszenzen, Plaque, Makula, Noduli, Cicatrices und Pusteln, zu einem virtuellen 3D-Modell ergänzt. Mithilfe von 3D-Druck wurde im Polyjet-Verfahren ein vollfarbiges 3D-Modell inHintergrund und Ziel der Arbeit
Historische dreidimensionale Rekonstruktionen von Hautkrankheiten, „Moulagen“, waren früher in der medizinischen Ausbildung unverzichtbar und sind mit dem Aufkommen der Fotografie in den Hintergrund getreten. Dreidimensionale Merkmale, die durch zweidimensionale Fotografien nicht vermittelt werden können, sind in der Dermatologie unerlässlich für die korrekte Diagnose von Hautkrankheiten. Ziel dieser Studie war es, die Anwendung einer mit modernen 3D-Technologien erstellten Moulage in der dermatologischen Lehre und Weiterbildung zu erproben und ihren Nutzen bei der Effloreszenzlehre in der dermatologischen Aus- und Weiterbildung im Vergleich zu etablierten Lehrmedien zu evaluieren.
Material und Methoden
Der 3D-Scan eines Gesichts wurde digital mit 5 dermatologischen Effloreszenzen, Plaque, Makula, Noduli, Cicatrices und Pusteln, zu einem virtuellen 3D-Modell ergänzt. Mithilfe von 3D-Druck wurde im Polyjet-Verfahren ein vollfarbiges 3D-Modell in Originalgröße aus einem flexiblen Photopolymer generiert. Dieses wurde im Rahmen einer Querschnittserhebung an einer deutschen Universitätshautklinik an 214 Medizinstudierenden des zweiten klinischen Studienjahrs, 22 WeiterbildungsassistentInnen und 9 FachärztInnen im Vergleich zu zweidimensionalen und dreidimensionalen virtuellen Abbildungen von Hautbefunden mittels auszufüllender Fragebögen evaluiert.
Ergebnisse
Subjektiv glaubten die Teilnehmenden, Hauteffloreszenzen am schlechtesten anhand konventioneller Fotografien korrekt identifizieren zu können. Höhere Werte für die empfundene Diagnosesicherheit zeigten sich bei virtuellen 3D-Modellen, mit den höchsten Werten für die 3D-Moulage. Die Teilnehmenden befürworteten die Integration von modernen Moulagen in die medizinische Ausbildung und die potenzielle Verwendung von 3D-Modellen für chirurgisches Training. Vor allem Medizinstudierende hielten 3D-Moulagen für hilfreich beim Erlernen dermatologischer Effloreszenzen.
Diskussion
Mit dieser Studie sollte der Nutzen von 3D-Technologien in der zeitgemäßen dermatologischen Lehre evaluiert werden. Konventioneller 2D-Fotografie fehlt die haptische Information, die für eine sichere Identifizierung von Effloreszenzen erforderlich ist. 3D-Technologien verbessern das Verständnis und die Sicherheit bei der Erkennung von Hautläsionen. Moderne 3D-Technologien bieten die Möglichkeit, durch multisensorielles Lernen die dermatologische Lehre zu bereichern.…

