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Der wissenschaftliche Nachwuchs als Zielgruppe der gesundheitsfördernden Hochschule: Empiriegeleitete Identifikation des Interventionsbedarfs anhand des Job Demands-Resources-Modells

  • Der Forschungsstand zur Arbeits- und Gesundheitssituation von wissenschaftlichen Mitarbeitern und insbesondere der von Nachwuchswissenschaftlern kann als ungenügend deklariert werden. Im Rahmen der hochschulbezogenen Gesundheitsförderung wird die Gruppe als schwer erreichbare Statusgruppe angesehen. Nachwuchswissenschaftler sind zukünftige Fach- und Führungskräfte und haben so die Möglichkeit in ihrem späteren Berufsleben Einfluss auf das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu nehmen. Sie wirken aufgrund ihrer Lehrtätigkeit als Multiplikatoren und Vorbilder für Studierende und generieren durch ihre Dissertations- und Habilitationsschriften wissenschaftliche Erkenntnisse, die der Qualität und Leistungsfähigkeit der Wissenschaft an sich dienen. Daher ist es von besonderer Bedeutung, Nachwuchswissenschaftler als eigene Zielgruppe in der hochschulbezogenen Gesundheitsförderung zu beleuchten und deren gesundheitliches Wohlbefinden zu stärken. Die Arbeit beleuchtet die Arbeits- undDer Forschungsstand zur Arbeits- und Gesundheitssituation von wissenschaftlichen Mitarbeitern und insbesondere der von Nachwuchswissenschaftlern kann als ungenügend deklariert werden. Im Rahmen der hochschulbezogenen Gesundheitsförderung wird die Gruppe als schwer erreichbare Statusgruppe angesehen. Nachwuchswissenschaftler sind zukünftige Fach- und Führungskräfte und haben so die Möglichkeit in ihrem späteren Berufsleben Einfluss auf das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu nehmen. Sie wirken aufgrund ihrer Lehrtätigkeit als Multiplikatoren und Vorbilder für Studierende und generieren durch ihre Dissertations- und Habilitationsschriften wissenschaftliche Erkenntnisse, die der Qualität und Leistungsfähigkeit der Wissenschaft an sich dienen. Daher ist es von besonderer Bedeutung, Nachwuchswissenschaftler als eigene Zielgruppe in der hochschulbezogenen Gesundheitsförderung zu beleuchten und deren gesundheitliches Wohlbefinden zu stärken. Die Arbeit beleuchtet die Arbeits- und Gesundheitssituation der Promovierenden und Habilitierenden an der Universität Augsburg und untersucht mögliche Unterschiede zwischen den Qualifikationsphasen und Geschlechtern. Anhand des Job Demands-Resources-Modell (JD-R-Modell) (Demerouti, Bakker, Nachreiner & Schaufeli, 2001) wird der Einfluss ausgewählter Anforderungen und Ressourcen auf das Erschöpfungserleben und das Arbeitsengagement sowie nachfolgend auf die Gesundheit geprüft. Erweitert wird das Modell um die personale Ressource Selbstregulation als eine Facette der Gesundheitskompetenz (Lenartz, 2012) und deren potenzielle direkte und moderierende Wirkungsbeziehungen. Anhand einer Beschäftigtenbefragung im Wintersemester 2019/ 20 wurden Querschnittsdaten von N = 292 Nachwuchswissenschaftlern, davon N = 235 Promovierende und N = 57 Habilitierende, gewonnen. Der Fragebogen beinhaltete standardisierte Erhebungsinstrumente zur Erfassung der psychosozialen Belastungsfaktoren, der Gesundheitssituation sowie der Selbstregulation. Die Ergebnisse zeigen, dass Promovierende und Habilitierende ihre Belastungs- und Beanspruchungssituation differenziert wahrnehmen. Habilitierende empfinden im Vergleich zu Promovierenden eine höhere bzw. ungünstiger gestaltete Anforderungssituation, nehmen hingegen auch mehr Ressourcen im Arbeitsalltag und etwas günstiger ausgeprägte Beanspruchungsfolgen wahr. Hinsichtlich des geschlechtsspezifischen Unterschieds wurde herausgefunden, dass insbesondere Frauen in beiden Qualifikationsphasen ihre Anforderungen signifikant ungünstiger betrachten; bei der Ressourcenkonstellation und den Beanspruchungsvariablen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern ermittelt. Ein Großteil der Stichprobe schätzt seinen subjektiven Gesundheitszustand als sehr gut bzw. gut ein. Dieser Anteil ist bei den Habilitierenden etwas höher ausgeprägt als bei den Promovierenden. Die Analyse der Zusammenhänge zwischen ausgewählten Anforderungen (quantitative Anforderungen, Work-Privacy-Konflikt, Rollenkonflikte), Ressourcen (soziale Unterstützung, Entwicklungsmöglichkeiten, Handlungsspielraum) und den Beanspruchungen (Burnout-Symptome, Arbeitsengagement, Gesundheit) anhand vier aufgestellter Strukturgleichungsmodelle verdeutlichen, dass die Anforderungen in der Arbeit von Nachwuchswissenschaftlern hypothesenkonform positiv mit den Burnout-Symptomen in Verbindung stehen. Diese haben wiederum einen negativen Einfluss auf die Gesundheit. Die Annahme, dass die arbeitsbezogenen Ressourcen die Beziehung zwischen Anforderungen und Burnout günstig beeinflussen, konnte nicht empirisch belegt werden. Es hat sich jedoch hypothesenkonform der positive Einfluss der Ressourcen auf das Arbeitsengagement herausgestellt. Entgegen der Annahme ist das Arbeitsengagement negativ mit der Gesundheit assoziiert. Die Integration der Selbstregulation zeigt, dass diese personale Ressource einen direkten Einfluss auf die Wahrnehmung der Anforderungen, Ressourcen, Burnout-Symptome und Gesundheit hat. Ein signifikanter direkter Zusammenhang mit dem Arbeitsengagement wurde nicht gefunden. Die Selbstregulation moderiert zudem die Beziehung zwischen den Anforderungen und dem Erschöpfungserleben. Das bedeutet bei Nachwuchswissenschaftlern, die über eine hohe Selbstregulationsfähigkeit verfügen, wird der Einfluss der arbeitsbezogenen Anforderungen auf das Burnouterleben abgeschwächt. Die Erkenntnisse des Projekts dienen zur Ableitung wissenschaftlich fundierter und anwendungsorientierter Gestaltungsansätze zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Nachwuchswissenschaftler, welche in Strategien und Konzepte der hochschulbezogenen Gesundheitsförderung integriert werden können. Die Handlungsempfehlungen beziehen sich dabei auf konkrete verhaltens- und verhältnispräventive Interventionsempfehlungen abgeleitet aus den JD-R-Modellen sowie übergreifenden Strategien für die Implementierung eines hochschulischen Gesundheitsmanagements.show moreshow less

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Metadaten
Author:Sandra BurgerGND
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-1225450
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/122545
Advisor:Hans Peter Brandl-Bredenbeck
Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2025/06/24
Year of first Publication:2025
Publishing Institution:Universität Augsburg
Granting Institution:Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät
Date of final exam:2025/04/03
Release Date:2025/06/24
Tag:Burnout; Gesundheitsförderung; Hochschulisches Gesundheitsmanagement; Job Demands-Resources-Modell; Wissenschaftlicher Nachwuchs
GND-Keyword:Wissenschaftlicher Nachwuchs; Gesundheitsförderung; Burnout-Syndom
Page Number:335
Institutes:Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sportwissenschaft
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sportwissenschaft / Lehrstuhl für Sportpädagogik
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht