Nachhaltigkeit: Zur ekklesialen Rekonstruktion der Nachweltfürsorge

  • Die Berechtigung der Nachhaltigkeitsforderung wird kaum je in Frage gestellt. – Ich finde, zu Unrecht. Zu allen Problemen handfester Nachhaltigkeitspolitik kommt immer noch ein beunruhigendes Begründungsproblem der Nachhaltigkeitsforderung. Es sind mitunter nämlich recht holprige Wege, die von den uns vertrauten ethischen Theorien zum Postulat führen, Verantwortung für künftige Generationen zu übernehmen. In dem vorliegenden Text werden wir zunächst einige dieser Wege inspizieren und ein besonderes Augenmerk auf die Frage richten, wie sich moralische Reziprozität, also das Prinzip der Gegenseitigkeit moralischer Verpflichtungen, mit der Nachhaltigkeitsforderung erträgt. Die Schwierigkeiten, die diese Frage bei den säkular-philosophischen Nachhaltigkeitsansätzen aufdeckt, können vermieden werden durch eine spezifisch ekklesiale Nachhaltigkeitsidee. Um eine solche soll es im zweiten Teil des Beitrags gehen. Dass damit selbstverständlich kein »Alleinbegründungsanspruch« für dasDie Berechtigung der Nachhaltigkeitsforderung wird kaum je in Frage gestellt. – Ich finde, zu Unrecht. Zu allen Problemen handfester Nachhaltigkeitspolitik kommt immer noch ein beunruhigendes Begründungsproblem der Nachhaltigkeitsforderung. Es sind mitunter nämlich recht holprige Wege, die von den uns vertrauten ethischen Theorien zum Postulat führen, Verantwortung für künftige Generationen zu übernehmen. In dem vorliegenden Text werden wir zunächst einige dieser Wege inspizieren und ein besonderes Augenmerk auf die Frage richten, wie sich moralische Reziprozität, also das Prinzip der Gegenseitigkeit moralischer Verpflichtungen, mit der Nachhaltigkeitsforderung erträgt. Die Schwierigkeiten, die diese Frage bei den säkular-philosophischen Nachhaltigkeitsansätzen aufdeckt, können vermieden werden durch eine spezifisch ekklesiale Nachhaltigkeitsidee. Um eine solche soll es im zweiten Teil des Beitrags gehen. Dass damit selbstverständlich kein »Alleinbegründungsanspruch« für das Weltprojekt der nachhaltigen Entwicklung geltend gemacht werden kann, ist ohnehin klar. Klar soll aber auch werden: Die Kirche muss wie keine andere Institution auf der Welt eine Nachhaltigkeitsagentur sein, um ganz bei sich zu sein. Der sie selbst bindende institutionelle Nachhaltigkeitsimperativ kommt schlüssig aus der Mitte ihres Selbstverständnisses.show moreshow less

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Metadaten
Author:Rupert M. ScheuleGND
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-1142
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/163
Parent Title (German):Theologie der Gegenwart
Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2003
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2006/06/02
GND-Keyword:Nachhaltigkeit; Christliche Sozialethik; Moraltheologie
Volume:46
Issue:2
First Page:107
Last Page:126
Institutes:Katholisch-Theologische Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät / Systematische Theologie
Dewey Decimal Classification:2 Religion / 23 Christentum, Christliche Theologie / 230 Christentum, Christliche Theologie