Passio D. N. Iesu Christi in XLVI. Icones: Eine Kupferstichserie aus dem Verlag Göz–Klauber und ihre Texte
- Die um das Jahr 1740 erstmals von den Brüdern Klauber und Gottfried Bernhard Göz publizierte Kupferstichfolge bietet ein anschauliches Beispiel dafür, wie Stiche einerseits für die eigenständige Vermarktung konzipiert wurden und andererseits auch als Buchillustration genutzt wurden. In letzterem Fall gehen die den Stichen beigegebenen Texte in unterschiedlich starkem Maß auf spezifische Eigenheiten der Stiche ein; manche Bücher bezeichnen die Stiche auch explizit als lediglich fakultative Ergänzung zu den Texten. Anhand der Erscheinungsjahre der Bücher lässt sich außerdem nachweisen, dass diese Kupferstiche, typische Produkte des Augsburger Rokoko, bis ins 19. Jahrhundert hinein auf dem Markt präsent waren, also noch zu einer Zeit, als das Rokoko selbst in der eher konservativen süddeutschen Sakralkunst weitgehend als obsolet galt.