Die wirtschaftliche Entwicklung ehemaliger Reichsstädte und Residenzstädte in Bayern 1803-1848

  • Durch Säkularisation und Mediatisierung nahm der bayerische Staat in den Jahren 1803 bis 1806 etliche Reichsstädte und mehrere Haupt- und Residenzstädte geistlicher bzw. weltlicher Fürstentümer in Besitz. Die Frage, welcher der beiden Stadttypen sich besser an die neuen Bedingungen innerhalb Bayerns in den Jahrzehnten vor der Industriellen Revolution anpassen konnte, ist bislang in der Forschung unbeantwortet. Deswegen wurde in der Dissertation die wirtschaftliche Entwicklung früherer Reichs- und Residenzstädte anhand von vier Fallbeispielen in den Jahren 1803 bis 1848 verglichen. Die untersuchten Städte waren Ansbach und Bamberg als ehemalige Residenzstädte sowie Lindau und Nördlingen als frühere Reichsstädte. Verglichen wurde die Veränderung der wirtschaftlichen Zentralität der Städte. Dafür wurde untersucht, inwieweit sich die Reichweite der Handelsbeziehungen und die Ausdehnung der Absatzmärkte des städtischen Gewerbes veränderten. Entscheidenden Einfluss darauf hatte derDurch Säkularisation und Mediatisierung nahm der bayerische Staat in den Jahren 1803 bis 1806 etliche Reichsstädte und mehrere Haupt- und Residenzstädte geistlicher bzw. weltlicher Fürstentümer in Besitz. Die Frage, welcher der beiden Stadttypen sich besser an die neuen Bedingungen innerhalb Bayerns in den Jahrzehnten vor der Industriellen Revolution anpassen konnte, ist bislang in der Forschung unbeantwortet. Deswegen wurde in der Dissertation die wirtschaftliche Entwicklung früherer Reichs- und Residenzstädte anhand von vier Fallbeispielen in den Jahren 1803 bis 1848 verglichen. Die untersuchten Städte waren Ansbach und Bamberg als ehemalige Residenzstädte sowie Lindau und Nördlingen als frühere Reichsstädte. Verglichen wurde die Veränderung der wirtschaftlichen Zentralität der Städte. Dafür wurde untersucht, inwieweit sich die Reichweite der Handelsbeziehungen und die Ausdehnung der Absatzmärkte des städtischen Gewerbes veränderten. Entscheidenden Einfluss darauf hatte der Funktionswandel der Städte zu zentralen Verwaltungsorten des bayerischen Flächenstaates, dessen Gewerbe- und Handelspolitik sie ab 1803/06 unterworfen waren. Die bayerische Wirtschaftspolitik war trotz der Schaffung eines einheitlichen Wirtschaftsraumes nicht in der Lage, entscheidende Impulse zu setzen, so dass die neuen Rahmenbedingungen innerhalb Bayerns sich eher bremsend auf das städtische Gewerbe auswirkten. Die wirtschaftlichen Grundstrukturen der Vormoderne veränderten sich kaum. Denn die Frühindustrialisierung erfasste die Städte nicht. Im Fall der Residenzstädte war die Aufhebung der Höfe dafür nicht entscheidend. Ausschlaggebend waren bei beiden Stadttypen vielmehr die vorhandenen gewerblichen Strukturen sowie die Einbindung in die Handelsnetze. In dieser Hinsicht passten die Strukturen in Bamberg und Lindau besser als die der beiden anderen Städte zu den neuen Rahmenbedingungen.show moreshow less

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Metadaten
Author:Christian Michael Greiner
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-23208
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/2320
Advisor:Andreas Wirsching
Type:Doctoral Thesis
Language:German
Publishing Institution:Universität Augsburg
Granting Institution:Universität Augsburg, Philologisch-Historische Fakultät
Date of final exam:2010/07/13
Release Date:2013/05/13
Tag:Wirtschaftsgeschichte; Stadtgeschichte; Bayern
GND-Keyword:Ansbach; Bamberg; Lindau (Bodensee); Nördlingen; Mediatisierung; Wirtschaft; Geschichte 1803-1848
Institutes:Philologisch-Historische Fakultät
Philologisch-Historische Fakultät / Geschichte
Dewey Decimal Classification:9 Geschichte und Geografie / 94 Geschichte Europas / 943 Geschichte Mitteleuropas; Deutschlands
Licence (German):Deutsches Urheberrecht mit Print on Demand