Kann der Mensch durch Erziehung verbessert werden? Französische Erziehungsschriften des 18. Jahrhunderts aus den Beständen der Universitätsbibliothek Augsburg: Eine Ausstellung des Lehrstuhls für romanische Literaturwissenschaft (Französisch/Italienisch) der Universität Augsburg in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Augburg

  • Der Glaube an die Perfektibilität des Menschen sowie die Entdeckung der Kindheit führen im 18. Jahrhundert zu einer intensiven Beschäftigung mit Fragen der Erziehung und Pädagogik, von der beispielhaft Jean-Jacques Rousseaus Erziehungsroman ‚Émile, ou de l’éducation‘ aus dem Jahre 1762 zeugt. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts schafft François de la Mothe Fénelon mit seinem ‚Télémaque‘ das Modell für die Erziehung des Prinzen. Derselbe Fénelon beschäftigt sich jedoch auch bereits 1681 mit der bis dahin vernachlässigten Erziehung junger Mädchen in seiner Schrift ‚Traité de l’éducation des filles‘. 1768 verfasst Jeanne-Marie Leprince de Beaumont mit ihrem ‚Magazin des pauvres‘ ein Erziehungswerk, das sich an Dienstboten, Handwerker, Bauern und die Armen richtet. Ausgehend von Fénelon entwickelt sich so im Laufe des 18. Jahrhundert eine mannigfaltige Erziehungsliteratur, die sich ebenso an die Erzieher wie, vor allem in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, an die Kinder und JugendlichenDer Glaube an die Perfektibilität des Menschen sowie die Entdeckung der Kindheit führen im 18. Jahrhundert zu einer intensiven Beschäftigung mit Fragen der Erziehung und Pädagogik, von der beispielhaft Jean-Jacques Rousseaus Erziehungsroman ‚Émile, ou de l’éducation‘ aus dem Jahre 1762 zeugt. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts schafft François de la Mothe Fénelon mit seinem ‚Télémaque‘ das Modell für die Erziehung des Prinzen. Derselbe Fénelon beschäftigt sich jedoch auch bereits 1681 mit der bis dahin vernachlässigten Erziehung junger Mädchen in seiner Schrift ‚Traité de l’éducation des filles‘. 1768 verfasst Jeanne-Marie Leprince de Beaumont mit ihrem ‚Magazin des pauvres‘ ein Erziehungswerk, das sich an Dienstboten, Handwerker, Bauern und die Armen richtet. Ausgehend von Fénelon entwickelt sich so im Laufe des 18. Jahrhundert eine mannigfaltige Erziehungsliteratur, die sich ebenso an die Erzieher wie, vor allem in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, an die Kinder und Jugendlichen selbst wendet. Beispielhaft ist hierfür das Erziehungstheater einer Félicité de Genlis, deren kurze moralische Stücke zur Aufführung im häuslichen Kreise gedacht sind. Die aktive Teilnahme der Familienmitglieder am dramatischen Spiel soll so der moralischen Erbauung dienen. Ist Rousseau uns auch heute noch ein Begriff, sind hingegen Pädagoginnen wie Félicité de Genlis oder Jeanne-Marie Leprince de Beaumont weitgehend in Vergessenheit geraten, obwohl ihre vielfältigen Werke zu den Bestsellern der Aufklärung zählen. Außerhalb Frankreichs stießen ihre Schriften schon früh auf großes Interesse, wovon zahlreiche Übersetzungen vor allem ins Deutsche und Englische zeugen. Anliegen der Ausstellung, die durch die vorliegende Publikation dokumentiert wird, war es nicht zuletzt, auf diese heute weniger bekannten Autorinnen und Autoren hinzuweisen.show moreshow less

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Metadaten
Author:Rotraud von KulessaGND, Simone Baum
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-25394
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/2539
ISBN:978-3-936504-07-1OPAC
Publisher:Universitätsbibliothek Augsburg
Place of publication:Augsburg
Type:Book
Language:German
Year of first Publication:2013
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2013/12/04
GND-Keyword:Französisch; Literatur; Frankreich; Pädagogik; Geschichte 1700-1800; Ausstellung, Augsburg <2012>; Universitätsbibliothek Augsburg
Institutes:Philologisch-Historische Fakultät
Philologisch-Historische Fakultät / Romanistik
Philologisch-Historische Fakultät / Romanistik / Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft Französisch / Italienisch
Dewey Decimal Classification:8 Literatur / 84 Französische und verwandte Literaturen / 840 Literaturen romanischer Sprachen; Französische Literatur
Licence (German):Deutsches Urheberrecht