Freiheit statt Teleologie: ein Grundgedanke von Nietzsche

  • Die Beseitigung der Teleologie, im Zentrum von Nietzsches Denken und von großer praktischer Bedeutung, führt in die radikale Auseinandersetzung mit der überlieferten teleologischen Philosophie. Balmer zeigt, wie Nietzsche aus der Situation der Gegenwart den Verzicht auf Teleologie ableitet und über 'Vernunft' und 'Moral' hinaus Wege zu einem neuen Weltverstehen weist. Die gegenwärtige Epoche erfährt Nietzsche, wie vor ihm schon Marx, als welthistorisches Dasein. Die Menschheit gewinnt erstmals ein differenziertes Bewusstsein von sich selbst und sieht sich genötigt, über die Gestaltung der Welt im Ganzen zu entscheiden. Die universale Praxis hat sich vor einer bisher nie dagewesenen umfänglichen Rücksicht auf alles Menschliche zu verantworten. Insofern Moral, Religion, Philosophie und die damit zusammenhängende Wissenschaft statt dessen die Orientierung an einer Teleologie hochhalten, die vorgibt, die Zwecke des Menschen und ein Ziel alles Geschehens zu kennen, lehnt Nietzsche sie ab.Die Beseitigung der Teleologie, im Zentrum von Nietzsches Denken und von großer praktischer Bedeutung, führt in die radikale Auseinandersetzung mit der überlieferten teleologischen Philosophie. Balmer zeigt, wie Nietzsche aus der Situation der Gegenwart den Verzicht auf Teleologie ableitet und über 'Vernunft' und 'Moral' hinaus Wege zu einem neuen Weltverstehen weist. Die gegenwärtige Epoche erfährt Nietzsche, wie vor ihm schon Marx, als welthistorisches Dasein. Die Menschheit gewinnt erstmals ein differenziertes Bewusstsein von sich selbst und sieht sich genötigt, über die Gestaltung der Welt im Ganzen zu entscheiden. Die universale Praxis hat sich vor einer bisher nie dagewesenen umfänglichen Rücksicht auf alles Menschliche zu verantworten. Insofern Moral, Religion, Philosophie und die damit zusammenhängende Wissenschaft statt dessen die Orientierung an einer Teleologie hochhalten, die vorgibt, die Zwecke des Menschen und ein Ziel alles Geschehens zu kennen, lehnt Nietzsche sie ab. Einmal in ihrer Einseitigkeit und Beschränktheit weltweit statuiert, würden sie die Verödung und den Untergang des Menschen heraufführen. Angesichts der Gefahr eines solchen aktiven und totalen Nihilismus entwirft Nietzsche, entsprechend dem interpretierenden Charakter alles Geschehens, die Philosophie einer neuen Gerechtigkeit: Eine umfängliche Einsicht, die zum Vorteil aller Menschen zu wirken vermag, überwindet die alten Werte und schafft anstelle von Uniformierung und Nivellierung ein Leben in höchstmöglicher Variabilität und Fülle.show moreshow less

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Metadaten
Author:Hans Peter BalmerGND
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-41555
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/4155
ISBN:3-495-47378-5OPAC
Publisher:Alber
Place of publication:Freiburg i. Br., München
Type:Book
Language:German
Year of first Publication:1977
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2017/03/14
GND-Keyword:Nietzsche, Friedrich; Freiheit; Teleologie
Institutes:Katholisch-Theologische Fakultät
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät / Systematische Theologie
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät / Philosophie
Katholisch-Theologische Fakultät / Systematische Theologie / Professur für Philosophie
Dewey Decimal Classification:1 Philosophie und Psychologie / 10 Philosophie / 100 Philosophie und Psychologie
Licence (German):Deutsches Urheberrecht