Soziologische Wissenskulturen zwischen individualisierter Inspiration und prozeduraler Legitimation: zur Entwicklung qualitativer und interpretativer Sozialforschung in der deutschen und französischen Soziologie seit den 1960er Jahren

  • Wie wissen Soziologinnen und Soziologen, was sie wissen? Trotz der Internationalisierung der Soziologie bestehen nach wie vor starke sprachräumliche Unterschiede in der soziologischen Wissensproduktion, in eingesetzten Theorien, Methoden und Fragestellungen. Der nachfolgende Beitrag erläutert die Entwicklung und Ausprägung der Unterschiedlichkeit soziologischer Wissenskulturen im Hinblick auf den Einsatz qualitativer bzw. interpretativer Ansätze seit den 1960er Jahren in Deutschland und Frankreich. Er stützt sich auf ein von uns 2012-2014 geleitetes Forschungsprojekt und dessen empirische Grundlagen: Dokumentenanalysen und Interviews. Wissenskulturen werden als die Arten und Weisen der Produktion und Legitimation von (hier: soziologischem) Wissen verstanden. Diesbezüglich lässt sich von der Erkenntnisproduktion als dem zentralen Handlungsproblem soziologischen Forschens sprechen. Während für die französischsprachige Soziologie diagnostisch von einer Lösung dieses ErkenntnisproblemsWie wissen Soziologinnen und Soziologen, was sie wissen? Trotz der Internationalisierung der Soziologie bestehen nach wie vor starke sprachräumliche Unterschiede in der soziologischen Wissensproduktion, in eingesetzten Theorien, Methoden und Fragestellungen. Der nachfolgende Beitrag erläutert die Entwicklung und Ausprägung der Unterschiedlichkeit soziologischer Wissenskulturen im Hinblick auf den Einsatz qualitativer bzw. interpretativer Ansätze seit den 1960er Jahren in Deutschland und Frankreich. Er stützt sich auf ein von uns 2012-2014 geleitetes Forschungsprojekt und dessen empirische Grundlagen: Dokumentenanalysen und Interviews. Wissenskulturen werden als die Arten und Weisen der Produktion und Legitimation von (hier: soziologischem) Wissen verstanden. Diesbezüglich lässt sich von der Erkenntnisproduktion als dem zentralen Handlungsproblem soziologischen Forschens sprechen. Während für die französischsprachige Soziologie diagnostisch von einer Lösung dieses Erkenntnisproblems durch die den Forschenden zugeschriebenen Kompetenzen und Inspirationen ausgegangen werden kann, schiebt sich im deutschsprachigen Raume eine prozedurale Legitimation durch Verfahren in den Vordergrund. Der Beitrag rekonstruiert exemplarisch die Ausgangssituation dieser Entwicklungen um die Wende zu den 1960er Jahren und bettet sie in die weitere Entfaltung der jeweiligen Soziologien ein. Er will damit zur gegenwärtigen Entwicklung einer reflexiven Soziologie beitragen.show moreshow less

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Metadaten
Author:Reiner KellerORCiDGND, Angelika Poferl
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-458258
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/45825
URL:http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/2419
ISSN:1438-5627OPAC
Parent Title (Multiple languages):Forum Qualitative Sozialforschung / Social Research
Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2016
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2019/01/02
Volume:17
Issue:1
First Page:14
DOI:https://doi.org/10.17169/fqs-17.1.2419
Institutes:Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sozialwissenschaften
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sozialwissenschaften / Soziologie
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sozialwissenschaften / Soziologie / Lehrstuhl für Soziologie
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften
Licence (German):CC-BY 4.0: Creative Commons: Namensnennung (mit Print on Demand)