Umberto Ecos frühes Interesse an der Populärkultur als Form von intellektuellem Antikonformismus
- Mit seinem 1964 veröffentlichten Werk „Apocalittici e integrati“ plädierte Umberto Eco auf damals unerhörte Weise – und in Auseinandersetzung mit ‚Apokalyptikern‘ wie Theodor Adorno – für eine Aufwertung bzw. Akzeptanz der Populärkultur. Da im akademischen Milieu zum damaligen Zeitpunkt ‚E-Kultur‘ und ‚U-Kultur‘ für grundverschieden gehalten wurden und letztere gebildeten Kreisen in der Regel noch als wertlos galt, gehörte viel antikonformistischer Mut dazu, eine Lanze für die Popkultur zu brechen. Gleichzeitig grenzte sich Eco damit von den Positionen der italienischen Neoavanguardia des „Gruppo 63“ ab, denn diese favorisierte eine sich der leichten Konsumierbarkeit widersetzende, experimentelle Literatur. Die Verbindung von hochgeistigen und populären Elementen – die auch ein wichtiges Merkmal der Postmoderne ist – zieht sich durch Ecos gesamtes späteres Werk, d.h. durch seine Romane, aber auch durch viele seiner Essays und kann somit als Schlüssel zum Verständnis seines GesamtwerksMit seinem 1964 veröffentlichten Werk „Apocalittici e integrati“ plädierte Umberto Eco auf damals unerhörte Weise – und in Auseinandersetzung mit ‚Apokalyptikern‘ wie Theodor Adorno – für eine Aufwertung bzw. Akzeptanz der Populärkultur. Da im akademischen Milieu zum damaligen Zeitpunkt ‚E-Kultur‘ und ‚U-Kultur‘ für grundverschieden gehalten wurden und letztere gebildeten Kreisen in der Regel noch als wertlos galt, gehörte viel antikonformistischer Mut dazu, eine Lanze für die Popkultur zu brechen. Gleichzeitig grenzte sich Eco damit von den Positionen der italienischen Neoavanguardia des „Gruppo 63“ ab, denn diese favorisierte eine sich der leichten Konsumierbarkeit widersetzende, experimentelle Literatur. Die Verbindung von hochgeistigen und populären Elementen – die auch ein wichtiges Merkmal der Postmoderne ist – zieht sich durch Ecos gesamtes späteres Werk, d.h. durch seine Romane, aber auch durch viele seiner Essays und kann somit als Schlüssel zum Verständnis seines Gesamtwerks dienen.…
Author: | Thomas StauderGND |
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URN: | urn:nbn:de:bvb:384-opus4-805914 |
Frontdoor URL | https://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/80591 |
ISBN: | 978-3-89923-419-0OPAC |
Parent Title (German): | Nonkonformismus und Subversion: Festschrift zu Ehren von Thomas Bremer |
Publisher: | Verlag Janos Stekovics |
Place of publication: | Wettin-Löbejün |
Editor: | Martina Bender, Susanne Schütz, Peter Grüttner |
Type: | Part of a Book |
Language: | German |
Year of first Publication: | 2020 |
Publishing Institution: | Universität Augsburg |
Release Date: | 2020/10/26 |
Tag: | Populärkultur; Adorno, Theodor; Apokalyptiker und Integrierte; Eco, Umberto Apocalittici e integrati |
First Page: | 231 |
Last Page: | 239 |
Institutes: | Philologisch-Historische Fakultät |
Philologisch-Historische Fakultät / Romanistik | |
Philologisch-Historische Fakultät / Romanistik / Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft Französisch / Italienisch | |
Dewey Decimal Classification: | 8 Literatur / 85 Italienische, rumänische, rätoromanische Literaturen / 850 Italienische, rumänische, rätoromanische Literaturen |
Licence (German): | Deutsches Urheberrecht |