Altersbinnenmigration aus gesellschaftlicher und individueller Perspektive: eine vergleichende quantitative Analyse am Beispiel von zwei Gemeinden

  • Im Zentrum dieser Arbeit steht die Gruppe der Senioren (im Alter von 60 bis 85 Jahren), die sich in diesem Alter für einen neuen Wohnort innerhalb Deutschlands entscheiden. Die Arbeit betrachtet das Thema der Altersbinnenmigration, also den Umzug im Seniorenalter innerhalb Deutschlands, am Beispiel von Bad Wörishofen und Memmingen. Dabei wird das Thema der Altersbinnenmigration aus gesellschaftlicher und individueller Perspektive betrachtet. Die gesellschaftliche Perspektive greift dabei den Blickwinkel der „Radikalisierung der Moderne“ von Giddens auf und analysiert, wie sich die Dimensionen „Entbettung“, „Reflexivität“ und „Globalisierung“ auf gesellschaftlicher Ebene (Makroebene) zeigen. Daran anschließend folgt der Perspektivenwechsel auf die individuelle Ebene (Mikroebene). Es wird beschrieben, wie diese drei Dimensionen auf das Leben der Senioren wirken. Verfolgt wird dabei der Gedanken, dass Strukturen (gesellschaftliche Bedingungen) und Handeln (individuelle Perspektive) inIm Zentrum dieser Arbeit steht die Gruppe der Senioren (im Alter von 60 bis 85 Jahren), die sich in diesem Alter für einen neuen Wohnort innerhalb Deutschlands entscheiden. Die Arbeit betrachtet das Thema der Altersbinnenmigration, also den Umzug im Seniorenalter innerhalb Deutschlands, am Beispiel von Bad Wörishofen und Memmingen. Dabei wird das Thema der Altersbinnenmigration aus gesellschaftlicher und individueller Perspektive betrachtet. Die gesellschaftliche Perspektive greift dabei den Blickwinkel der „Radikalisierung der Moderne“ von Giddens auf und analysiert, wie sich die Dimensionen „Entbettung“, „Reflexivität“ und „Globalisierung“ auf gesellschaftlicher Ebene (Makroebene) zeigen. Daran anschließend folgt der Perspektivenwechsel auf die individuelle Ebene (Mikroebene). Es wird beschrieben, wie diese drei Dimensionen auf das Leben der Senioren wirken. Verfolgt wird dabei der Gedanken, dass Strukturen (gesellschaftliche Bedingungen) und Handeln (individuelle Perspektive) in wechselseitiger Verbindung stehen: Strukturen beeinflussen Handeln (ermöglichend oder einschränkend) und Handeln lässt Strukturen verändern. Die Altersbinnenmigration wird in dieser Arbeit als Handlung interpretiert, die auf die gesellschaftliche Situation (Strukturen) eine Reaktion ist. Mögliche Veränderungen der Strukturen, als Konsequenz aus der Handlung, werden abschließend bedacht. Die Umstände und Gründe für die Handlung der Altersbinnenmigration werden im Rahmen von quantitativen Befragungen in Bad Wörishofen und Memmingen unter 60- bis 85-Jährigen untersucht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf dem Vergleich dieser Gruppe, mit den 60- bis 85-jährigen Personen in den beiden Untersuchungsorten, die im Alter nicht zugezogen sind. Dabei sind zentrale Aspekte wie die Lebenszufriedenheit, das Altersbild, die Definition von Heimat sowie die Eigenschaften eines idealen Wohnortes von Interesse. Durch die Befragungen in Bad Wörishofen und Memmingen konnten 1.200 (Bad Wörishofen) und 865 (Memmingen) ausgefüllte Fragebögen gewonnen werden, die Einblick in die Gruppe der Altersbinnenmigranten und der gleichaltrigen Nicht-Altersbinnenmigranten geben. Dabei zeigt sich, dass Altersbinnenmigranten schon in ihrem Leben zuvor Kontingenz erfahren haben und im Seniorenalter eine Idylle von Natur, kurzen Wegen und medizinischer Versorgung wünschen. Soziale Beziehungen spielen bei der Ortswahl eine untergeordnete Rolle. So werden diese auch bei der Beschreibung des idealen Wohnortes nachrangig genannt. Im Gegensatz dazu sind Freunde für Nicht-Altersbinnenmigranten am idealen Wohnort deutlich wichtiger. Mit Hilfe der Daten werden Cluster von Altersbinnenmigranten gebildet; also Gruppen von sich, in den Motiven und soziodemographischen Merkmalen, ähnlich seienden Altersbinnenmigranten. Diese Erkenntnisse können – mit Blick zurück auf die Strukturebene – für Gesellschaft und (Stadt-)Politik hilfreich sein, um mit dieser (größer werdenden) Gruppe der zugezogenen Senioren umzugehen. Diese Arbeit hat einen explorativen Charakter, ihr Anspruch sind keine repräsentativen Aussagen. Vielmehr soll diese Arbeit Einsichten in die Gruppe der Altersbinnenmigranten geben. Sie soll auch ein Anstoß sein, das Thema Altersbinnenmigration im Rahmen der Diskussion zum Thema „Gestaltung des Rentenalters“ mitzudenken.show moreshow less

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Metadaten
Author:Cathrin Schiemenz
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-849440
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/84944
Advisor:Werner Schneider
Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of first Publication:2021
Publishing Institution:Universität Augsburg
Granting Institution:Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät
Date of final exam:2021/03/10
Release Date:2021/04/29
Tag:Modernisierungstheorie; Alterswohnsitz; Deutschland; Empirische Sozialforschung; Quantitative Analyse
GND-Keyword:Bad Wörishofen; Memmingen; Alter <60-90 Jahre>; Binnenwanderung
Pagenumber:302
Note:
Kooperative Promotion zusammen mit Prof. Dr. Markus Jüster von der Hochschule Kempten.
Institutes:Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sozialwissenschaften
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sozialwissenschaften / Soziologie
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften
Licence (German):Deutsches Urheberrecht mit Print on Demand