Rezension: Daniel Wendt, Abjekte Antike. Die Obszönität antiker Literatur im Frankreich der Frühen Neuzeit, (Bibliothek der Klassischen Altertumswissenschaften, Neue Folge, 2. Reihe, Band 163), Heidelberg: Universitätsverlag Winter, 2020
- Daniel Wendt untersucht in seiner 2017 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn eingereichten und für den Druck leicht überarbeiteten Dissertationsschrift die Funktionalisierung antiker obszöner Literatur im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts. Dieser geht er in den Disziplinen der Literaturkritik, der Philologie sowie der Sprach- und Geschichtstheorie nach. Den Begriff der Obszönität definiert er allerdings nicht, da er für seine Untersuchung eine rezeptionsästhetische Herangehensweise wählt. Mit Aristophanes, Catull, Ovid, Petron und Martial konzentriert er sich dabei auf Autoren, die im Zuge der ‘Repression der ars erotica’ (S. 13) wiederholt als obszön betrachtet würden.