Telemedizin, Herzinsuffizienz und der ewige Glaube an die Technik: eine konstruktive hausärztliche Analyse und Kritik ihrer Einführung in Deutschland

  • Hintergrund Menschen mit der Diagnose Herzinsuffizienz sind oft gebrechlich und haben eine schlechte Prognose. Jetzt begegnet ihnen die Medizin mit neuer digitaler Technik in Form der Telemedizin mit dem Ziel einer immer weiteren, im Ergebnis immer geringeren Verlängerung des Lebens. Ziel der Arbeit Bewertung der Einführung des Telemonitorings bei Herzinsuffizienz aus primärmedizinischer Perspektive. Material und Methoden Zusammenfassung der wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Literatur zum Thema im Sinne eines narrativen Reviews. Ergebnisse Die Evidenz zum Telemonitoring bei Herzinsuffizienz ist sehr umfangreich und heterogen. Der Nutzen ist schwer einschätzbar. Die wissenschaftliche Grundlage seiner Einführung in Deutschland wurde auf wenige Studien eingeschränkt, die jedoch als Begründung dafür ungenügend erscheinen. Diskussion Ein unkritischer Technikglaube und ein darauf beruhender politischer Wille scheinen die eigentliche Grundlage der Einführung vonHintergrund Menschen mit der Diagnose Herzinsuffizienz sind oft gebrechlich und haben eine schlechte Prognose. Jetzt begegnet ihnen die Medizin mit neuer digitaler Technik in Form der Telemedizin mit dem Ziel einer immer weiteren, im Ergebnis immer geringeren Verlängerung des Lebens. Ziel der Arbeit Bewertung der Einführung des Telemonitorings bei Herzinsuffizienz aus primärmedizinischer Perspektive. Material und Methoden Zusammenfassung der wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Literatur zum Thema im Sinne eines narrativen Reviews. Ergebnisse Die Evidenz zum Telemonitoring bei Herzinsuffizienz ist sehr umfangreich und heterogen. Der Nutzen ist schwer einschätzbar. Die wissenschaftliche Grundlage seiner Einführung in Deutschland wurde auf wenige Studien eingeschränkt, die jedoch als Begründung dafür ungenügend erscheinen. Diskussion Ein unkritischer Technikglaube und ein darauf beruhender politischer Wille scheinen die eigentliche Grundlage der Einführung von Telemonitoring bei Herzinsuffizienz zu sein. Statt sich durch immer mehr Technik in immer kleineren Bereichen zu verzetteln, wäre eine digital unterstützte Verbesserung der Dokumentation und Kommunikation der Patientinnen und Patienten mit ihren primären hausärztlichen Versorgungspraxen sowie deren telemedizinische Unterstützung durch Gebietsärztinnen und -ärzte der eigentlich notwendige Schritt.show moreshow less

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Metadaten
Author:Thomas Kühlein, Marco RoosORCiDGND, Markus Beier, Peter Eggenwirth, Bettina Engel, Martin Scherer
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-1067976
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/106797
ISSN:1433-6251OPAC
ISSN:1439-9229OPAC
Parent Title (German):Zeitschrift für Allgemeinmedizin
Publisher:Springer
Place of publication:Berlin
Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2023
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2023/08/16
Volume:99
First Page:245
Last Page:250
DOI:https://doi.org/10.1007/s44266-023-00078-4
Institutes:Medizinische Fakultät
Medizinische Fakultät / Universitätsklinikum
Medizinische Fakultät / Lehrstuhl für Allgemeinmedizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):CC-BY 4.0: Creative Commons: Namensnennung (mit Print on Demand)