Klinische Qualitätssteuerung – ein praktischer Versuch in der Hausarztpraxis am Beispiel der Influenzaimpfung

  • Klinische Qualitätssteuerung (KQS) meint ein Qualitätsmanagement im klinischen Bereich. Vermutlich aufgrund der Coronapandemie meldeten sich im Jahr 2020 deutlich mehr influenzaimpfwillige Patient*innen als in den Vorjahren, sodass sich abzeichnete, dass für Hochrisikopatient*innen nicht ausreichend Impfdosen zur Verfügung stehen würden. Um dem Problem zu begegnen, setzten wir einen KQS-Zyklus in Gang. Bei diesem Artikel handelt es sich explizit nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, sondern um die exemplarische Beschreibung einer Priorisierung und einer KQS als Beispiel, zur Anregung und zur Diskussion. Wir erstellten folgenden Prozess: 1. Evaluation des Ist-Zustands; 2. Priorisierung der Patient*innen, die sich als impfwillig gemeldet hatten, und Impfung der Hochrisikogruppe zuerst; 3. Identifikation, telefonische Kontaktierung und Impfung der Hochrisikopatient*innen, die sich nicht selbstständig als impfwillig gemeldet hatten. Patient*innen über 60-Jahre mit chronisch obstruktiverKlinische Qualitätssteuerung (KQS) meint ein Qualitätsmanagement im klinischen Bereich. Vermutlich aufgrund der Coronapandemie meldeten sich im Jahr 2020 deutlich mehr influenzaimpfwillige Patient*innen als in den Vorjahren, sodass sich abzeichnete, dass für Hochrisikopatient*innen nicht ausreichend Impfdosen zur Verfügung stehen würden. Um dem Problem zu begegnen, setzten wir einen KQS-Zyklus in Gang. Bei diesem Artikel handelt es sich explizit nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, sondern um die exemplarische Beschreibung einer Priorisierung und einer KQS als Beispiel, zur Anregung und zur Diskussion. Wir erstellten folgenden Prozess: 1. Evaluation des Ist-Zustands; 2. Priorisierung der Patient*innen, die sich als impfwillig gemeldet hatten, und Impfung der Hochrisikogruppe zuerst; 3. Identifikation, telefonische Kontaktierung und Impfung der Hochrisikopatient*innen, die sich nicht selbstständig als impfwillig gemeldet hatten. Patient*innen über 60-Jahre mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) wurden als Indikatorgruppe gewählt. Zunächst waren nur 3 (8 %) unserer 38 COPD-Patient*innen gegen Influenza geimpft. Nach Priorisierung und Impfung der Hochrisikogruppe in der Liste der Impfwilligen waren 25 (66 %) der insgesamt 38 COPD-Patient*innen geimpft. Nach telefonischer Einladung und Aufforderung waren zuletzt 28 (74 %) der 38 Patient*innen geimpft. Dies entspricht einer Steigerung der Impfquote der über 60-jährigen COPD-Patient*innen von 8 % auf 74 % und damit nahezu dem Zielwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Hausärzt*innen müssen sich gelegentlich mit Ressourcenknappheit auseinandersetzen und sich mit Strategien beschäftigen, ihr zu begegnen. Unter anderem in diesem Zusammenhang bietet sich eine KQS in der Hausarztpraxis an. Die Praxisverwaltungssysteme (PVS) sollten für diesen Zweck von Seiten der Hersteller benutzerfreundlicher gestaltet werden.show moreshow less

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Metadaten
Author:Vera Souhrada, Mirjam Zrenner, Emmily Schaubroeck, Marco RoosORCiDGND, Thomas Kühlein
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-1067980
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/106798
ISSN:1433-6251OPAC
ISSN:1439-9229OPAC
Parent Title (German):Zeitschrift für Allgemeinmedizin
Publisher:Springer
Place of publication:Berlin
Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2023
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2023/08/16
Volume:99
Issue:4
First Page:190
Last Page:195
DOI:https://doi.org/10.1007/s44266-023-00060-0
Institutes:Medizinische Fakultät
Medizinische Fakultät / Universitätsklinikum
Medizinische Fakultät / Lehrstuhl für Allgemeinmedizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):CC-BY 4.0: Creative Commons: Namensnennung (mit Print on Demand)